Das könnte dich auch interessieren
Gemüsebeet planen in vier Schritten!
Die Winterzeit, in der im Gemüsegarten wenig zu tun ist, kannst du gut dazu nutzen, die Beete für die kommende Saison zu planen. Beetplanung kann sehr komplex sein. Auch erfahrene Gärtner müssen sich jedes Jahr in Ruhe überlegen, wie sie ihre Gemüsesorten anordnen.
Eine geschickte Einteilung deines Bauerngartens sorgt dafür, dass deine Gemüsepflanzen die perfekten Bedingungen im Beet erhalten. Dabei ergibt sich wie von selbst eine optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen. Ihr gleichmäßiges Größenwachstum und die Resistenz gegenüber Schädlingen kann durch eine ideale Planung im Beet begünstigt werden.
Wir geben dir mit vier Schritten die Basis der Beetplanung an die Hand, mit der du deinen individuellen Beetplan erstellst. Zunächst bedarf es einiger allgemeiner Überlegungen.
Gemüsebeet anlegen
Allgemeine Vorbereitungen
Wenn du noch keine eingefassten Beete durch eine Rasenkante oder z.B. Hochbeete hast, musst du deine Fläche für den Gemüseanbau erst einteilen und urbar machen.
Beetbreite sollte 120 cm nicht überschreiten
Die einfachste und praktischste Beetform ist rechteckig und etwa 120 cm breit. So ist die Bearbeitung im Saisonverlauf einfach, weil du die Mitte der Beete immer erreichen kannst. Der Länge nach kannst du dich ausdehnen, so viel Platz du zur Verfügung hast. Denke auch daran, dass Wege zwischen den Beeten die Arbeit deutlich erleichtern. Wege sollten ggf. breit genug für Schubkarren sein und Abstellfläche bieten.
Der ideale Standort für dein Gemüsebeet im Garten ist sonnig und windgeschützt und hat einen nährstoffreichen und lockeren Boden. Diese Bedingungen sind ideal für nahezu alle Gemüsesorten. Solltest du dir unsicher sein, wo in deinem Garten der Boden für den Gemüseanbau geeignet ist, kannst du den pH-Wert nachmessen und dich an den Zeigerpflanzen orientieren.
Jetzt kann es an die Planung gehen!
Gehe bei der Beetplanung in dieser Reihenfolge vor:
Der Spaß soll im Vordergrund stehen
Wenn du noch ein „Grünohr“ bist, also noch nie eigenes Gemüse angebaut hast, dann orientiere dich zunächst erstmal an Schritt 1 und 2, denn das sind die wesentlichen Voraussetzungen zum Gemüseanbau. Schritt 3 und 4 sind für sehr ambitionierte Einsteiger oder für die „Alten Hasen“ geeignet, die schon etwas Erfahrung mitbringen. Das Motto: Nicht überfordern, sondern langsam heran tasten.
Das meine ernte Team hat für dich Beispiel-Beete für Pestoliebhaber, Anfänger und Veggie-Bowl-Fans erstellt. Schau einfach mal rein.
1. Lieblingsgemüse für dein Gemüsebeet auswählen
Welches Gemüse soll in deinem Garten wachsen? Schreibe dir zu Beginn eine Gemüse-Wunschliste.
Du kannst zum Beispiel besondere Sorten auswählen, die es nicht im Supermarkt oder auf dem Biomarkt zu kaufen gibt. Auch etwas teurere Gemüsesorten, wie Süßkartoffeln oder Ochsenherz-Tomaten, sind beliebt, um mit dem Gartenanbau ein wenig Geld zu sparen und sich etwas Besonderes zu gönnen.
Wann die richtige Zeit für die Aussaat ist, erfährst du in unserem Aussaat- und Pflanzkalender.
Ein Auswahl an zertifiziertem Bio-Saatgut findest du auch in unserem meine ernte Shop.
PDF zum Download
meine ernte Beispiel
Steffis Lieblingsgemüse:
- Tomate (Ochsenherz)
- Tomate (Black Plum)
- Artischocke
- Paprika (große und kleine)
- Kartoffeln
- Essbare Blumen
- Spinat
- Möhren
- Rote Bete
- Salat
- Asiasalat zum Pflücken
- Kohlrabi (weiß und lila)
2. Nährstoffbedarf deiner Gemüsesorten
Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Jede deiner Pflanzen im Garten stellt unterschiedliche Bedingungen an die Nährstoffdichte im Gartenboden. Zucchini und Kürbisse sind typische Pflanzen, die eine sehr hohe Nährstoffzufuhr im Jahr benötigen und zwischendurch auch zusätzlich gedüngt werden. Andere Gemüsesorten wie Spinat kommen mit sehr wenigen Nährstoffen aus.
Dein Gemüsebeet kannst du in drei Bereiche einteilen:
- Starkzehrer: benötigen sehr viele Nährstoffe, müssen nachgedüngt werden
- Mittelzehrer: benötigen viele Nährstoffe, kein nachdüngen notwendig
- Schwachzehrer: benötigen eher wenige Nährstoffe
Das Modell der Stark-, Mittel-, und Schwachzehrer stellt ein optimales, aber eher theoretisches Modell dar. Es ist zu erwarten, dass du in der Praxis nicht drei gleichgroße Bereiche entsprechend des Nährstoffbedarfs bestücken wirst. Das ist kein Problem. Den ungefähren Nährstoffbedarf deines Gemüses solltest du dennoch kennen.
Wie viele Nährstoffe braucht dein Gemüse?
Hast du deine Gemüsesorten ausgewählt, dann schaust du nach, welche der Gemüsearten zu den Stark-, welche zu den Mittel- und welche zu den Schwachzehrern gehören.
Fasse diese Arten jeweils in Gruppen zusammen, die du später auch nebeneinander anbauen wirst.
Beispiele für unterschiedlichen Nährstoffbedarf
Starkzehrer
Schwachzehrer
- Kräuter
- Knoblauch
- Portulak
- Feldsalat
- Radieschen
- Rukola
- Erbsen, Ackerbohnen und Bohnen (sie reichern den Boden sogar mit Stickstoff an)
Nie zwei Jahre derselbe Standort!
Das Modell der Stark-, Mittel- und Schwachzehrer musst du nicht zu 100 Prozent in deinem Gemüsebeet umsetzen. Achte aber darauf, dass jede Gemüseart jedes Jahr an einem anderen Platz wächst um Schädlingen vorzubeugen.
Vorbereitungen für die Starkzehrer im Beet
Wenn du deine Beete in 3 Bereiche einteilst, dünge den Bereich, in dem die Starkzehrer wachsen sollen, vor der Saison mit Mist oder einem anderen organischen Dünger. Die anderen beiden Bereiche liefern schon ohne zusätzlichen Dünger genügend Nährstoffe für deine Mittel- und Schwachzehrer.
Gemüse auf Wanderschaft
Auf einem frisch gedüngten Beet solltest du im ersten Jahr Starkzehrer anbauen, im Folgejahr können Mittelzehrer und dann die Schwachzehrer folgen. Immer in der Saison nach den Schwachzehrern kannst du das entsprechende Beet erneut düngen und für deine Starkzehrer nutzen. Durch den Wechsel der Beete hältst du ganz nebenbei eine gute Fruchtfolge ein, welche helfen kann, Schädlinge und Pflanzenkrankheiten zu verringern.
Pflanzen, die zur gleichen Familie gehören (wie z. B. Kohl- oder Nachtschattengewächse), werden erst nach einer Pause von einigen Jahren wieder an den gleichen Platz gesetzt.