Hochbeete befüllen und mit Gemüse bepflanzen
Wer einmal in den Genuss eines Hochbeets gekommen ist, der wird es aufgrund seiner vielen Vorteile zu schätzen wissen. Und die angenehme Arbeitshöhe ist dabei noch lange nicht alles, was das Hochbeet zu bieten hat: Egal ob klassisch aus Holz, selbstgebaut oder gekauft: Ein Hochbeet, lässt sich flexibel aufstellen, ist ein Blickfang für Garten und Balkon und versorgt das Gemüse stetig mit Nährstoffen. Die kuschelige Wärme im Inneren ermöglicht außerdem einen frühen Anbau.
Im meine ernte Team kommt deshalb fast niemand ohne ein Hochbeet aus: Steffi gärtnert darin auf ihrem Balkon und Wanda und Natalie haben gleich mehrere in ihren Gärten, wo sie mit ihren Kindern gemeinsam das Gemüse beim Wachsen beobachten.
Natalie am selbst gebauten Hochbeet
Vorteile eines Hochbeets
Gärtnerglück auf kleinem Raum
- Durch das erhöhte Gärtnern werden Rücken und Knie geschont
- Das Gemüse wächst durch die Wärme im Inneren schneller
- Es kann durch das warme Klima im Hochbeet früher im Jahr mit dem Anbau begonnen werden
- Weniger Düngen durch eigene Nährstoffe – das Hochbeet setzt durch die verschiedenen Schichten, die langsam verrotten Nährstoffe für die Pflanzen frei
- Es treten in der Regel weniger Schädlinge, insbesondere Schnecken, auf
- Auch für Gemüseanbau ungeeignete Flächen, wie z. B. Steinböden, können so genutzt werden
- Das Hochbeet ist ein Blickfang im Garten und auf dem Balkon
Du kannst es kaum abwarten, loszulegen? Dann bestell dir dein Hochbeet bequem nach Hause oder bau es einfach selbst. Vielleicht ist aber auch das Hügelbeet dein Fall?
Mit unserem digitalen Beetplan Hochbeet leiten wir dich Schritt für Schritt durchs Hochbeetjahr.
Hochbeete aus Palettenrahmen, in der Höhe variabel
Schicht für Schicht das Hochbeet befüllen
Auf die inneren Werte kommt es an
Im Inneren deines Hochbeets spielt sich Ähnliches wie in einem Komposthaufen ab. Durch Umsetzungsprozesse von Geäst, Grün- und Rasenschnitt sowie Kompost wird Wärme erzeugt und Nährstoffe an die Pflanzen freigegeben. Dies geschieht durch das Einrichten von 4 Schichten, von der jede eine Höhe von 20-30 cm hat. Da relativ viel Material benötigt wird, bietet es sich an, mit dem Sammeln für die Füllung deines Hochbeetprojekts bereits im Herbst zu starten, wenn Bäume und Sträucher zurückgeschnitten werden und damit ausreichend Füllmaterial vorhanden ist.
- Baum- und Strauchschnitt
Beginne unten mit einer Schicht von zerkleinertem Baum- und Strauchschnitt, die du gut festtreten und andrücken solltest. Diese Schicht bildet zum einen eine gute Drainage, zum anderen verrottet sie am langsamsten. Sie bildet so also die Basis unseres kleinen Kraftwerks im Hochbeet. Da Holzschnitt und Laub in der Regel nur im Herbst und frühen Winter vorliegen, ist dies die Beste Zeit zum Hochbeetbau. - Pflanzenreste, Laub und Rasenschnitt
Über die unterste, gröbere Schicht kannst du eine Schicht aus Pflanzenresten, Laub und Rasenschnitt legen. Manche Gärtner schichten an dieser Stelle auch Stroh ins Hochbeet. Dieses muss gut festgetreten werden, da es sonst durch die nächsten zwei Schichten und dein Gemüse zusammensackt und du ja eine ideale Arbeitshöhe erreichen willst. - Kompost
Über die zweite Schicht kommt eine aus Kompost. Hier stecken viele Nährstoffe drin, die dein Gemüse für ein gutes Wachstum benötigen. Durch die Verrottungsprozesse im Hochbeet entsteht aus den unteren Schichten nach und nach weiterer Kompost. - Gartenerde
Die letzte Schicht bildet Gartenerde, die als Abschluss in das Hochbeet kommt. Achte bitte darauf, dass du torffreie Erde verwendest. Diese Erde kann z. B. ein Gemisch sein aus Mutterboden und Kokosfasern oder Blumenerde aus dem Fachhandel.
Grünohr-Tipp
Wenn du (noch) keinen eigenen Kompost hast, kannst du mitunter über die städtischen Stadtwerke / Kompostieranlagen Komposterde in größeren Mengen bestellen. Auch, wenn du viele Schnecken im Garten hast, bietet es sich an, auf Kompost aus dem Fachhandel zurück zu greifen, da im eigenen mitunter Schneckeneier überwintern. Denn wenn die Schnecken erst einmal im Hochbeet sind, hilft auch kein Kupferband mehr außen am Hochbeet, um sie fernzuhalten.
Das gibt es bei Hochbeeten zu beachten
Hochbeete sind ideal auch für Gartenanfänger geeignet. Die Fläche ist überschaubar, durch die frische Füllung sind Unkräuter seltener und der Boden locker. Mit der richtigen Planung liefert auch ein Hochbeet reichlich Ernte und kann bis in den Winter hinein frische Vitaminen liefern. Richtige Nachteile gibt es nicht, aber auf folgende Punkte solltest du achten:
Nachfüllen kann nötig sein
In den ersten Tagen nach dem Befüllen, speziell nach Regen, kann die Erde noch einmal kräftig absinken. Behalte daher ausreichend Erde zurück und fülle dein Beet dann wieder mit neuer Erde auf.
Nach ca. sieben Jahren komplett neu befüllen
Im Laufe der Zeit wird sich die Erde in deinem Hochbeet weiter setzen (absacken), du kannst aber noch einige Zeit mit Kompost nachfüllen. Nach etwa 5 bis 7 Jahren solltest du dem Hochbeet allerdings eine komplett neue Befüllung gönnen, die alte Füllung kannst du prima als Gartenerde verwenden. Vermutlich liegen bei einem Holzhochbeet ohnehin kleine Renovierungsarbeiten an. Diesen kannst du etwas entgegenwirken, indem du dein Hochbeet mit Folie auskleidest, die die Feuchtigkeit im Inneren hält.
Gießen nicht vergessen
Ein Vorteil von Hochbeeten ist, dass sie sich schneller erwärmen und daher die Saison verlängert werden kann. Allerdings ist ihr Volumen begrenzt und durch die schnellere Erwärmung die Verdunstung größer, daher musst du bei Hochbeeten eher mal zur Gießkanne greifen. Für eine gleichmäßige Wasserversorgung kannst du auch Ollas in deinem Hochbeet setzen. Das sind Tongefäße, bei denen nur die Einfüllöffnung aus der Erde herausragt. Durch das unlasierte Material wird das Wasser nach und nach an die Wurzeln abgegeben.
Draht gegen Wühlmäuse
Wenn du dein Hochbeet im Garten aufstellst, solltest du auf jeden Fall einen Draht gegen Wühlmäuse am Boden befestigen. Dies ist eine einfache Maßnahme um die ungebetenen Gäste mit dem großen Appetit auf sanfte Weise von deinem Grünzeug fernzuhalten. Den Draht kannst du mit einem Tacker am Holz befestigen.
Wandas Tipp: Das Keyhole – Ein Komposter direkt im Beet
Ein Keyhole ist ein Loch in der Mitte deines Beets, in welches du deinen Kompost direkt hinein gibst. Das Keyhole versorgt dein Gemüse dann mit Nährstoffen, die aus deinem Kompost direkt in die Erde gelangen. Das ist weniger arbeitsintensiv und ressourcenschonend. In dein Hochbeet kannst du es ganz leicht integrieren. Der Kompostbehälter besteht aus Draht, Brettern oder Holzpflöcken. Achte auf einen Kaninchendraht gegen Wühlmäuse und einer Drainage am Boden sowie eine optimale Belüftung. Beginne ganz unten mit einer Schicht aus groben Ästen und Zweigen. Schichte darauf gehäckseltes Schnittgut und schließlich eine Mischung aus Erde und reifem Kompost. Nun kannst du deine Garten- und Küchenabfälle einfach nach und nach aufschichten und dir zusätzliche Düngung sparen.
Wanda, meine ernte Gründerin, gärtnert begeistert im Hochbeet
Hochbeet auf dem Balkon
Kleinere Hochbeete sind auch für Balkon und Terrasse geeignet
Beachte beim Gemüseanbau auf dem Balkon, dass du in Mietswohnungen sicherheitshalber eine Genehmigung deines Vermieters zum Aufstellen des Hochbeetes einholst, da das Hochbeet, je nach Größe und Füllung schnell Gewicht bekommt. Ein kleines Hochbeet ist auf Dachterrassen und den meisten Balkonen sicher kein Problem. Alternativ kannst du mit etwas handwerklichem Geschick auch einfach einen Zwischenboden einziehen und immerhin noch von der angenehmen Arbeitshöhe profitieren.
Welche Gemüsesorten ins Hochbeet pflanzen?
Auch im Hochbeet musst du dich nicht einschränken
Eigentlich fühlen sich alle Pflanzen im Hochbeet wohl – lediglich für Schwachzehrer ist es im ersten Jahr durch die hohe Nährstoffkonzentration weniger geeignet. Für wärmeliebende Pflanzen ist der Platz im Hochbeet besonders behaglich, da sich das Hochbeet im Frühjahr schneller aufwärmt, als der Gartenboden, der bis Mitte Mai noch frostempfindlich sein kann. Fast durchgängig Gärtnern kannst du mit einem Frühbeetaufsatz.
Beispiel für eine Hochbeetbepflanzung
- Erbsen
- Frühlingszwiebel
- Grünkohl
- Kohlrabi
- Radieschen
- Rote Bete
- Mairüben
- Mangold
Wenn du noch keinen grünen Daumen hast, kommt es dir vielleicht entgegen, zunächst einfache Sorten anzubauen.
- Kürbis, Gurke, Zucchini
Beachte außerdem, dass Kürbis, Gurke und Zucchini viel Platz benötigen und sich gerne ausbreiten und ranken.
- Kartoffeln
Gut fürs Hochbeet geeignet sind auch Kartoffeln. Hier solltest du nur darauf achten, bei der Ernte alle Knollen aus der Erde zu holen, da sie überwintern und neu austreiben.
Wie für Kräuter gemacht: Die Kräuterspirale
Kräuterspiralen, egal, ob selbst gebaut oder fix und fertig gekauft, sind auch in gewisser Weise eine Form des Hochbeetes und bieten dank ihres Aufbaus ideale Anbaubedingungen für verschiedenste Kräuter. Aber auch, wenn es Kräuterspirale oder Kräuterschnecke genannt wird, kannst du in ihnen auch Gemüse anbauen und so in die vertikale Gärtner.
Natalies Hochbeet
„Ich habe mittlerweile mehrere Hochbeete im Garten: Ein selbstgebautes sowie zwei Holzhochbeete. Meine Kinder finden es großartig, selber Radieschen, Salat oder Mairüben ernten zu können.“
Natalie vom meine ernte Team
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