Ackerbohne

Die Ackerbohne hat viele Namen. Man kennt sie auch als Saubohne, Favabohne, dicke Bohne, Pferdebohne, Viehbohne, Faberbohne und Puffbohne. Und trotzdem ist sie gar keine Bohne, sondern gehört zu den Wicken.

Nach Einführung der Busch- und Stangebohnensorten wurde sie fast nur noch als Tierfutter angebaut, regional, beispielsweise in Westfalen und Norddeutschland, erfreut sie sich jedoch nach wie vor großer Beliebtheit.

Standort & Boden

Ackerbohnen bevorzugen einen warmen, sonnigen Platz und Böden mit hohen Wasserspeicherkapazitäten. Für die Ausbildung der Pfahlwurzeln sind tiefgründige Böden erforderlich.

Die unkomplizierte Ackerbohne war im Mittelalter eines der wichtigsten Nahrungsmittel

Aussaat & Pflanzung

Wenn der Boden warm genug ist, werden die Bohnensamen 6 – 10 cm tief in den Boden gelegt. Die tiefe Aussaat sorgt für eine gute Standfestigkeit der Pflanze. Der optimale Pflanzabstand beträgt 20 x 20 cm. Du kannst Bohnen auch als Jungpflanze direkt ins Freie pflanzen. Setze die Pflanze im ähnlichen Pflanzabstand in den Boden.

  • Saattiefe: 6 – 10 cm
  • Saatabstand: 20 x 20 cm

Du solltest deine Ackerbohne nicht direkt neben Erbsen oder Bohnen pflanzen. Kartoffeln hingegen haben sich als gute Nachbarn bewährt.

  • Vorziehen: April bis Juni
  • Auspflanzen ins Beet: Mitte Mai bis Juli
  • Direktsaat ab: Anfang Mai bis Juli
  • Keimdauer: einige Tage
  • Kulturdauer/Erntereif: etwa 3-5 Monate gesamt / 2-4 Monate ab Pflanzung

Alter Hase-Tipp für erfahrene Gärtner
Als Mischkultur Milpa war es schon den Mayas bekannt, die „Drei Schwestern“ Mais, Stangenbohnen und Kürbis zusammen anzubauen. Die Bohnen ranken am Mais und versorgen den Boden mit Stickstoff, der vom Kürbis bewachsen und schattiert wird. Der Mais benötigt dafür aber einen Vorsprung und sollte ab Anfang April geschützt vorgezogen werden, die Bohnensorte sollte nicht so hochwachsend sein.

Pflege & Düngung

Um den Pflanzen etwas Schutz zu geben und einen Krankheitsbefall zu reduzieren, kannst Du die Jungpflanzen anhäufeln. Das bedeutet, dass Du mit beiden Händen die Erde zur Pflanze hin zu einem niedrigen Wall leicht hochdrückst. Die Pflanze wird so stabilisiert. Sobald die Bohne zu blühen beginnt, benötigt sie mehr Wasser. Der Boden sollte nun nicht mehr austrocknen. Zudem solltest Du der Ackerbohne eine Stütze in Form eines Stabes oder Stocks anbieten, an den Du sie anbindest.

Da die Ackerbohne sich den nötigen Stickstoff bei lockerem Boden aus den dortigen Lufteinschlüssen holt, wirken extra Stickstoffgaben durch Düngung bei diesem Schwachzehrer einer guten Fruchtbildung eher entgegen.

Ernte

Ackerbohnen sind etwa 100 Tage nach der Aussaat erntereif. Ob Du die Bohnen ernten kannst, stellst Du fest, indem Du eine einzelne Bohne einfach einmal durchbrichst: wenn die Bohne glatt durchbricht und die Bruchstelle grün und saftig ist, ist der ideale Zeitpunkt zum ernten. Du erkennst dies auch an kleinen Ausbuchtungen, die durch die einzelnen Bohnen in der Hülse entstehen.

Pflücke die Hülsen, indem Du diese mit den Fingern einfach abknipst.

Vor dem Verzehr puhle die Bohnen aus den Hülsen, die bei der Ackerbohne nicht mitgegessen werden. Das kannst du entweder vor dem Kochen oder nachher machen und die Bohnen mit etwas Salz und Butter genießen.

Übrigens können auch die jungen Blätter der Ackerbohne verzehrt werden und ergänzen einen sommerlichen Salat mit ihrem leicht bohnigen Geschmack.

Für die Trocknung werden ein paar schöne Hülsen an der Pflanze erst sehr spät gepflückt.

Noch mehr Tipps, worauf Du bei der Ernte achten solltest.

Ackerbohnen kannst du einfach mit der Hand ernten

Aufbewahrung

Bohnen solltest du schnell verarbeiten. Für eine längere Lagerung empfiehlt sich das Trocknen oder Einfrieren der Bohne.

  • Trocknen: Die spät geernteten Bohnen ohne Hülse an einem trockenen und dunklen Ort ausgebreiten und trocknen lassen. Die getrockneten Bohnen können gut in Schraubgläsern aufbewahrt werden und sogar als Saatgut für die nächste Saison dienen.
  • Im Kühlschrank kann man sie einige Tage aufbewahren, wenn man sie in der Schote lässt und erst kurz vor dem Verzehr puhlt.
  • Eingefroren hält sich die enthülste Bohne über viele Wochen.

Krankheiten & Schädlinge

Schnecken fressen gerne die Jungpflanzen. Des Weiteren können Blattläuse und Mehltau auftreten. Ab Ende Mai können zudem Grauschimmel, die Brennfleckenkrankheit und die Schokoladenfleckenkrankheit auftreten.

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Ackerbohnen sind, wie alle Hülsenfrüchte, aufgrund des hohen Proteingehaltes ein guter Ersatz für tierische Produkte und daher sehr gut für eine vegetarische bzw. vegane Ernährung geeignet.

  • Ballaststoffreich und proteinreich
  • liefern B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Eisen, Calcium und Magnesium

Für die Zubereitung

  • die Bohnen aus der Hülse puhlen und kochen bzw. 1-2 Minuten blanchieren
  • die gekochten Bohnen abkühlen lassen und das äußere Häutchen entfernen
  • in Butter oder Öl schwenken und mit Salz und Pfeffer abschmecken

Ganz junge Bohnen können auch roh gegessen werden. Das ist die Ausnahme, denn alle anderen Bohnensorten sind roh ungenießbar. Ackerbohnen schmecken süßlich, zart.

Rezepte mit Puffbohnen / Dicken Bohnen / Ackerbohnen

Salat aus Dicken Bohnen

Gekochte Dicke Bohnen mit einem Honig-Senf-Dressing vermischen. Dazu passt (gegrillter) Ziegenkäse. Mit Bohnenkraut und Petersilie garnieren.

Puffbohnen mit Röstzwiebeln

Zwiebeln in Würfel schneiden und gut anbraten. Etwas Butter und Mehl hinzufügen, anschwitzen und mit kochendem Wasser verrühren. Die gekochten Bohnen dazugeben und zuletzt mit Salz, Pfeffer, gehackter Petersilie abschmecken.

Puffbohnen-Falafel

Wenn Du Deine Falafel gern selber machst, dann ersetze beim nächsten Mail die Kichererbsen einfach durch Puffbohnen. 

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