Rucola

Rucola, auch bekannt als Rauke, ist eine Salatpflanze, die mit Kohl verwandt ist und zu den Kreuzblütlern gehört. Bei uns fristete die Rauke lange Zeit ein Schattendasein, aber mit dem Einzug der italienischen Küche in den 80er Jahren auf deutschen Tellern, ist die Beliebtheit extrem angestiegen. Ob im Salat oder als Topping auf der Pizza, Rukola eignet sich wegen des scharfen, würzigen Geschmackes hervorragend für die mediterrane Küche. In den letzten Jahren verleiht das scharfe Grün zudem als Powerfood grünen Smoothies den gewissen Extra-Kick.
Es gibt zwei verbreitete Sorten: Die einjährige Salatrauke und die mehrjährige wilde Rauke oder Würzrauke.

Standort & Boden

Im Freiland mehr „Bums“

Rucola bevorzugt einen sonnigen Standort und viel Feuchtigkeit, aber keine Staunässe. Der sandige bis lehmige Boden sollte humusreich sein, aber hinsichtlich des Nährstoffbedarfs ist der Rukola, obwohl mit Kohlpflanzen verwandt, weniger anspruchsvoll. 

Im Freiland gezogener Rukola enthält durch das langsamere Wachstum ähnlich wie Radieschen meist mehr Senföle, ist also würziger, als Treibhausware. 

Biancas Tipp: Wilde Rauke am Wegesrand

Rauke ist relativ anspruchslos und du findest sie mittlerweile auch wild auf heimischen Brachflächen und an Schutthalden etc. Bevor du hier jedoch kräftig zugreifst, achte – wie beim Sammeln von Wildkräutern allgemein angeraten – darauf, wo sie stehen, also dass hier keine Hundetoilette oder Müllhalde ist. 
Bianca, Hobbygärtnerin

Rukola oder auch Salatrauke wird bei uns immer beliebter

Aussaat & Pflanzung

Die Aussaat erfolgt ab 15°C von Anfang April bis Anfang September direkt ins Freiland. Hierzu sollte der Boden vor der Aussaat tiefgründig gelockert werden, damit es keine Staunässe gibt. Lege hierzu die Samen in Rillen 1 cm tief in den Boden. Der Reihenabstand sollte 15 bis 20 cm betragen.

Rukola keimt bei ausreichender Feuchtigkeit sehr zuverlässig

Rukola vorziehen

Rukola vorziehen Schritt für Schritt

Rukola kannst du ab März vorziehen.

  1. Fülle kleine Anzuchttöpfe mit Pflanzerde und drücke diese leicht an.
  2. Drücke je Topf ein paar Samen ca. 0,5-1 cm tief in die Erde
  3. Gieße deine Rukolasaat gut an. Die Erde sollte feucht, aber nicht durchnässt sein.
  4. Stelle deine Saat an einen hellen, mäßig warmen Platz und halte sie regelmäßig feucht.
  5. Die ersten Keimblätter sollten nach ca. 2 Wochen zu sehen sein.

Die Jungpflanzen können im April, wenn die Temperaturen über 10 Grad liegen ins Beet.

Pflege

Wüchsig und pflegeleicht

Rukola wurzelt recht flach und kann daher keine Wasserreserven aus tieferen Bodenschichten ziehen. Eine regelmäßige Wassergabe ist daher vor allem in trockenen Sommern notwendig. Halte deine Pflanzen ansonsten unkrautfrei und lockere leicht den Boden um die Pflanzen.

Wenn du Rukola sehr dicht ausgesät hast, kannst du die Keimlinge etwas ausdünnen, dann haben die einzelnen Pflanzen später mehr Platz.

Ernte

Mehr als eine Ernte

Schon nach ungefähr drei bis sechs Wochen können die ersten Blätter geerntet werden. Rucola sollte vor der Blüte geerntet werden, da er sonst bitter schmeckt. Die Blätter sollten maximal 10 cm lang sein, sonst wird der Geschmack zu intensiv und scharf.

Schneide die einzelnen Blätter, die groß genug sind, einfach ab. Du kannst auch die ganze Rucolapflanze beernten. Wenn du den Blattschopf nicht ganz unten abschneidest, kannst du sie 2- bis 3-mal nachernten. Dies ist auch einen Versuch wert, wenn er in Blüte geht, so dass er vorerst wieder Blätter bildet.

Achtung: Bitte achte unbedingt darauf, dass deine Ernte frei von Beikräutern ist, die sich zwischen den Rucola-Blättern verstecken können. Besonders der Verzehr von Kreuzkraut kann leberschädigend sein!

Aufbewahrung

Rucola sollte möglichst frisch verzehrt werden, da er so die meisten Vitamine enthält. Gut gewaschen und in ein feuchtes Tuch geschlagen lässt er sich jedoch bis zu drei Tagen im Kühlschrank aufbewahren.

Schädlinge & Krankheiten

Wichtigster Schädling ist der Erdfloh, der kleine runde Löcher in die Blätter frisst. Zwar kann ein leichter Befall toleriert werden, da die Blätter zwar nicht mehr so schön aussehen, aber dennoch genießbar sind, der Erdflohbefall kann jedoch auch zu einem Totalausfall führen. Das Auflegen von feinmaschigen Netzen direkt nach der Aussaat sowie regelmäßiges Hacken und Wässern können dagegen helfen.

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Die grünen, würzigen, leicht scharfen Blätter sind in der Küche sehr beliebt, sollten jedoch nicht in rauen Mengen eingesetzt werden, da der Geschmack sonst alles andere schnell überlagern kann. Vor allem bei Smoothies solltest du dich bei der Menge langsam herantasten. 

Wie gesund ist Rucola?

  • Rucola enthält viele Senföle, die seinen würzigen Geschmack ausmachen
  • Außerdem kann er viel Nitrat enthalten, wenn der Boden überdüngt war
  • Wegen des hohen Jodgehaltes ist er von Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen in Maßen zu verzehren
  • Rucola enthält außerdem Glucosinolate, Beta Carotin und Folsäure

Rucola Rezepte – würzig grün

Rucola-Pesto

Für dein Rukola-Pesto mixe zwei Handvoll saubere Rucola-Blätter mit einer Handvoll Nüssen, Mandeln oder Pinienkernen. Gebe dabei nach und nach gutes Olivenöl hinzu bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist und schmecke mit etwas Salz ab. Nicht-Veganer können ihr Pesto auch mit Parmesan verfeinern, hier dann weniger Salz verwenden.

grüner Smoothie

Die grobe Faustregel: 50% Obst, 50% grünes Gemüse und Salat. Probiere z.B.

  • Apfel, Gurke und Rukola
  • Banane, Zucchini und Rukola

Mit ein paar Spritzern Zitrone oder ein paar Minzblättern bekommt dein Smoothie den Extra-Kick