Grünkohl

Gerade in den USA gilt Kale als gesundes Superfood. Hierbei handelt es sich um nichts anderes als den klassischen Grünkohl, der auch hierzulande wieder stärker in Mode kommt – denn Grünkohl hat jede Menge Vitamine, schmeckt in Smoothies genauso gut wie zu Kartoffeln oder als gedörrter Snack. Auch wenn er als Wintergemüse gilt, setzen wir ihn immer wieder gerne auf den Anbauplan unserer meine ernte Gemüsegärten. Frühe Sorten können schon ab August geerntet werden.

Einige Sorten sind gut für den Sommeranbau geeignet – dieses Foto entstand im August

Standort & Boden

Grünkohl ist ein recht schnellwüchsiges Gemüse, dass sich auf einem nährstoffreichen Boden mit gutem Wasserhaltevermögen wohl fühlt. Es ist recht leicht zu erkennen, was für einen Gartenboden du hast oder wie du den Boden vorbereiten solltest.

Aussaat & Pflanzung

Sobald die Jungpflanzen 3 – 4 Blätter haben, pflanze den Kohl im Abstand von 40 x 80 cm so tief ein, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht. Es empfiehlt sich nach der Pflanzung anzuhäufeln, oder einen Kohlkragen um die Jungpflanze zu legen, damit die Kohlfliege keine Eier legen kann. Decke die Jungpflanzen mit einem Kulturschutznetz ab, damit Fraßfeinde keine Chance haben.

  • Saattiefe: 1 – 2 cm
  • Pflanzabstand: 40 – 80 cm

Grünkohl ist verträglich mit relativ vielen Gemüsesorten. Als gute Gartennachbarn gelten dabei Bohnen und Erbsen, Gurken, Lauch, Radieschen, Rhabarber, Salat, Sellerie, Spinat und Tomaten.

  • Vorziehen: Mai bis Juni
  • Auspflanzen ins Beet: Juni bis Juli
  • Direktsaat ab: Mai bis Juni
  • Keimdauer: einige Tage
  • Kulturdauer/Erntereif: etwa 2-7 Monate gesamt / 1-6 Monate ab Pflanzung

Grünohr-Tipp für Gartenneulinge
Grünkohl lässt sich auch direkt aussäen. Wir haben gute Erfahrungen mit einer Direktsaat Ende April/Anfang Mai gemacht.

Alter Hase-Tipp für erfahrene Gärtner
Eine besondere Grünkohlart ist der Palmkohl auch Dinosaurierkohl genannt. Er hat dunklere Blätter, die glatter als die vom Grünkohl sind.

Pflege & Düngung

Halte die Jungpflanzen unkrautfrei und gieße diese anfangs regelmäßig. Später wurzeln die Pflanzen tief genug, um genügend Wasser aus den tieferen Bodenschichten zu beziehen. Um die Standfestigkeit der Pflanzen zu verbessern, solltest du die Stiele anhäufeln und welke Außenblätter regelmäßig entfernen.

Da Grünkohl, wie alle Kohlsorten, zu den Starkzehrern gehört, solltest du ihn nicht nur in nähstoffreichen Boden säen oder pflanzen, sondern auch in der Mitte der Saison düngen.

Engmaschige Kulturschutznetze können helfen, Schädlinge wie die weiße Fliege von deinen Pflanzen fernzuhalten.

Krankheiten & Schädlinge

Wie bei allen Kohlsorten kann bei nicht eingehaltender Fruchtfolge Kohlhernie auftreten.
Zudem wird Kohl gerne von Insekten aufgesucht, die Eier ablegen. Dies können Kohlweißlinge, Kohleulen oder Kohlschaben sein, deren Larven Schaden anrichten. Wir empfehlen die regelmäßige Kontrolle deines Kohls und vorbeugend Schutznetze, die auch vor Vögeln, Blattläusen oder Kohlfliegen schützen. Weiterhin kann echter und falscher Mehltau auftreten. Manchmal wird der Grünkohl von der Weißen Fliege besucht, die jedoch keinen großen Schaden anrichtet.

Ernte

Bei frühen Sorten kannst du den Grünkohl bereits ab August ernten, wenn er eine ausreichende Größe erreicht hat. Achte bei der Ernte auch auf Tageszeit und Wetter. 
Schneide die Blätter mit einem scharfen Messer einzeln am Blattansatz ab, und entferne anschließend den Strunk samt Wurzel aus der Erde, damit sich keine Krankeiten bilden.

Blätter, die am äußeren Rand anfangen gelb zu werden, solltest du nicht mehr ernten. Du kannst sie jedoch von der Pflanze entfernen und z.B. als Mulchschicht liegen lassen.

Tipp: Wenn du immer die unteren Blätter erntest, wächst der Grünkohl von der Mitte aus nach und du hast eine reichere Ernte.

Braucht Grünkohl wirklich Frost vor der Ernte?

Einige Gärtner halten daran fest, dass Grünkohl einmal Frost bekommen haben muss, damit er genießbar ist. Dem ist nicht so. Kühle Temperaturen gepaart mit Sonnenschein fördert die Einlagerung von Zucker in den Blättern, was bei alten Sorten den Geschmack etwas verändern kann, aber essbar ist die „Friesische Palme“ bereits früher. Mittlerweile gibt es zudem Züchtungen, die ihren vollen Geschmack bereits im September erreichen. Du kannst also getrost schon im Sommer deine grünen Smoothies mit deinem Grünkohl aufpeppen.

Aufbewahrung

Grünkohl lässt sich blanchiert sehr gut einfrieren, die frischen Blätter sind 3 – 4 Tage im Gemüsefach deines Kühlschranks ebenfalls gut abgehoben. Entgegen der allgemeinen Auffassung, dass man mit dem Einfrieren der Blätter das spezielle Aroma des Grünkohls beeinflussen könne, ist es so, dass der dazu notwendige Stoffwechselprozess bei den gängigen Sorten bereits abgeschlossen ist, sobald der Grünkohl erntereif ist. Einfrieren hat also keinen Einfluss auf den Geschmack.

Wir haben dir allgemeine Tipps zur Lagerung und Haltbarmachung zusammengefasst.

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Zu Großmutters Zeiten vor allem als Wintergericht bekannt, überzeugt Grünkohl heute auch im Salat, als Alternative zu Kartoffelchips oder im Smoothie. Da er frostresistent ist, kann der von Juni bis in den Winter geerntete Kohl super ohne Nährstoffverlust tiefgefroren werden.

  • Grünkohl enthält viel Vitamin C  (Vitamin C ist hitzelabil, deshalb sollte Grünkohl möglichst roh in den Salat oder Smoothie oder nur kurz angedünstet werden)
  • Calcium und Phosphor im Grünkohl fördert die Stärkung der Knochengesundheit
  • mit ein wenig Fett angebratener Grünkohl macht das enthaltene Vitamin E verfügbar für den menschlichen Körper
  • er enthält hohe Mengen an Folsäure und ist damit gut für Schwangere
  • zudem wirkt Grünkohl entwässernd und belebend
  • und ist ballaststoffreich

Grünkohl – doch ein Sommer-Gemüse

Grüner Smoothie

Grünkohl im Smoothie mit gefrorener Banane und Aprikose (der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt), am besten erstmal mit 1-2 Blättern im Smoothie starten und dann steigern

Grünkohl-Pesto

Walnüsse, Olivenöl, Knoblauch und Grünkohl pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Lecker auf Brot, zu Gemüse oder Pasta!

Grünkohlpfanne

Grünkohlblätter mit Zwiebeln und Knoblauch in Öl anbraten, mit Nüssen und Parmesan oder Hefeflocken ein leckeres Topping für Pasta.

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