Tomate

Kaum eine Gemüsepflanze wird so gerne in Deutschland angebaut wie die Tomate. Sie fand ihren Weg von Südamerika im 16. Jahrhundert nach Europa, wo sie vorerst als Zierpflanze angebaut wurde. Erst später erkannte man, wie gut ihre roten Früchte schmecken. Heute ist sie aus keiner Küche mehr wegzudenken. Es gibt sie in über 3.000 Sorten.

Die Tomate ist für Viele ein Muss im Garten – aber sie möchte gepflegt werden

Standort & Boden

Tomaten solltest du am besten in einen durchlässigen, humus- und nährstoffhaltigen Boden aussäen bzw. pflanzen. Arbeite in der Bodenvorbereitung in Pflanzgefäße oder Boden Kompost ein oder bringe ökologischen Tomatendünger aus, um so die Grundversorgung deiner Tomatenpflanzen zu sichern. Empfindlich reagiert die Tomate auf Staunässe. Achte daher vor allem beim Anbau in Kübeln darauf, dass das Wasser gut abfließen kann. Am besten ist ein sonniger, warmer und Wind- und Regengeschützter Standort. 

Du kannst deine Tomaten sowohl im Freiland, in Kübeln oder im Gewächshaus anpflanzen. Kübel sollten ein Fassungsvermögen von mindestens zehn Litern haben. Darin kannst du kleinwüchsige Balkonsorten anbauen. Empfehlenswert ist eine Überdachung für deine Tomatenpflanzen, weil sie es gar nicht mögen, wenn die Bewässerung von oben kommt. Stütze die Pflanzen mit Stäben als Rankhilfe.

Tipp: Wenn du keinen Garten hast – Tomaten kann man auch auf dem Balkon in Kübeln großziehen. Cocktail- oder mittelgroße Tomaten sind ab besten geeignet.

Mit Inas Tipps gelingt die Tomatenernte

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Tomaten Aussaat & Pflanzung

Tomaten vorziehen und auspflanzen

Hast du kein Gewächshaus zur Verfügung, empfehlen wir als Vorüberlegung, geeignete Sorten für das Freiland zu wählen, die toleranter gegen die Kraut- und Braunfäule sind. Dies sind beispielsweise die Wildtomatensorten Gelbe Johannisbeere oder Rote Ribisel, die auch deutlich weniger Pflege benötigen.

Tomatensamen benötigen zur Keimung Wärme. Wenn es draußen noch kalt ist, kannst du die Samen zuhause in Anzuchttöpfchen aussäen und später als Jungpflanze ins Freiland pflanzen. Tomaten keimen meist recht zuverlässig. Möchtest du dir das spätere Pikieren ersparen, kannst du deine Tomaten daher  direkt einzeln in Anzuchttöpfe säen.

Pflanze deine vorgezogenen Tomaten möglichst tief ein, so können sich am Stängel Adventivwurzeln bilden und deine Pflanze hat einen besseren Stand. 
Sollte nach dem Einpflanzen noch Frost drohen, decke die Pflanzen mit Vlies ab.

Vor allem, wenn du gern viele und viele verschieden Sorten ausprobieren möchtest, dann eignet sich die eigene Anzucht, denn spezielle Sorten bekommst du als Jungpflanzen meist nur in wenigen Läden.

  • Saattiefe: 0,5-1 cm
  • Pflanzabstand: im Beet: 60-80 cm, im Freiland: 80-100 cm 
  • Gute Nachbarn: Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Salat,
  • Schlechte Nachbarn: Fenchel, Gurke, Kartoffeln, Erbsen
  • Vorziehen: Ab Mitte/Ende März
  • Auspflanzen ins Beet: Mitte/Ende Mai (im Gewächshaus: Anfang Mai)
  • Direktsaat ab: Mitte Mai
  • Keimdauer: 10-14 Tage, bei älteren Sorten oft länger 
  • Kulturdauer/Erntereif:  Juli bis Oktober

Tomaten wollen gestützt werden

Tomaten vorziehen Schritt für Schritt

Der ideale Zeitpunkt um Tomaten auszusäen ist: März

  1. Fülle eine Saatgutschale bzw. deine Anzuchttöpfe mit Erde und drücke diese gleichmäßig etwas an.
  2. Säe die Tomatensamen in der Schale oder in deinen Töpfen aus.
  3. Bedecke die Tomaten-Saat mit ca. 1 cm Erde und drücke diese erneut leicht an, damit die Samen guten Kontakt zur Erde bekommen.
  4. Gieße die Tomatensamen vorsichtig an. Sie sind sehr leicht und können bei zu viel Wasser leicht ausschwemmen.
  5. Stelle die Anzuchtschale hell und relativ warm in deiner Wohnung auf.
    Wenn du über kein Gewächshaus oder Wintergarten verfügst, ist ein Südfenster hier die beste Wahl, alternativ kannst du dir mit Pflanzenlampen mehr Licht in deine Vorzucht-Station bringen.
  6. Halte die Saat feucht, aber nicht nass.
  7. Wenn sich die Keimblätter gut ausgebildet haben, kannst du deine Keimlinge in einzelne Töpfe pikieren.
    Fülle dafür neue Töpfe mit Pflanzerde, hebe die einzelnen Keimlinge vorsichtig z.B. mit einem Pikierstab aus der Schale, kürze die Wurzeln um ca. ein Viertel ein und setze sie vorsichtig in den neuen Topf. Die Keimblätter sollten recht tief sitzen, aber nicht mit Erde bedeckt sein.

Ab Mitte Mai können deine Pflanzen dann ins Beet.

Grünohr-Tipp für Gartenneulinge

Achte darauf, dass du nicht zu früh mit der Aussaat zuhause beginnst. Da Tomaten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland dürfen, können sie dir ansonsten zu lang und dünn werden. Man spricht hier von „Vergeilen“. Ab Mitte März kannst du aber loslegen.

Alter Hase-Tipp für erfahrene Gärtner

Sind die Jungpflanzen wegen einem zu dunklen Stand oder zu früher Anzucht vergeilt, können sie sehr tief gepflanzt werden. Die Teile der Sprossachse, die dann unter der Erde sind, bilden Adventivwurzeln. Der Vegetationspunkt muss jedoch überirdisch bleiben.

Pflege

Grundsätzlich gilt, dass Tomaten in unseren Breitengraden im Gewächshaus sicherer gelingen als im Freiland, denn hier stehen sie warm und regengeschützt. Auch Freilandtomaten freuen sich über einen Regenschutz. Du kannst dazu, wie auf dem Bild gezeigt, eine Folie mit kleinen Löchern kaufen und diese an Stäben um die Tomaten herum befestigen, allerdings kommt es darunter auch leicht zu hohem Feuchtigkeitsaufkommen, was Fäulnis mit sich bringen kann. Alternativ kannst du daher Folienzelte verwenden, die in Gartencentern angeboten werden. Wichtig ist hierbei jedoch, dass der Schutz nicht zu eng um die Pflanze liegt, da sich sonst auch hier Kondenswasser bildet und den Sinn des Regenschutzes konterkariert. Ein Tomatenvliesschlauch aus nachwachsenden Rohstoffen ist ökologischer als eine Folie und schützt vor Hagel, Schädlingen sowie zu viel Hitze oder Kälte.

Regenschutz und Tomatenstab für eine reiche Ernte

Um Tomaten mit mehr Luft und Licht zu versorgen und sie vor Krankheiten zu schützen, leitet man sie weg vom Boden in die Höhe, so dass sie eine beachtliche Größe erreichen können. Wenn sich Früchte bilden, werden sie schwer und müssen daher gut gestützt sein. Stecke rechtzeitig einen stabilen Stab neben die Pflanze und binde diese mit einer Schnur fest. Mit etwas handwerklichem Geschick kannst du auch eine Konstruktion bauen, durch die du Tomaten an einer Schnur hochleiten kannst. Im Handel sind auch spiralförmige Metallstäbe erhältlich, die du hierfür nutzen kannst.

Regenschutz, aber schlechte Durchlüftung

Öko-Tomatenvliesschlauch für gutes Mikroklima

Tomaten richtig gießen

Tomaten brauchen nicht nur viel Sonne, sondern auch viel Wasser, vor allem die größeren Sorten wie Fleischtomaten, müssen regelmäßig gewässert werden. Dabei solltest du folgendes beachten:

  • Gieße die Tomatenpflanze immer von unten
  • Achte darauf, dass beim Gießen kein Spritzwasser vom Boden auf die Blätter kommt, um Kraut- und Braunfäule vorzubeugen
  • Ein Gießrand oder ein eingegrabener Blumentopf mit Loch im Boden hilft, dass Gießwasser an der Pflanze zu halten
  • Achte bei Fruchtausbildung auf eine regelmäßige Wasserzufuhr durch Regen oder Gießen, damit die Früchte nicht platzen
  • Vermeide vor allem bei Topfpflanzen Staunässe

Ein Gießrand hält das Wasser dicht an der Pflanze

Tomaten Düngen

Tomaten, die zu den Starkzehrern gehören, bevorzugen nährstoffreichen Boden. Insbesondere wenn du deine Tomaten in Kästen oder Kübeln anpflanzt, solltest du der Erde jährlich frischen Kompost oder Gemüse- bzw. Tomatendünger hinzufügen. Gehe dabei achtsam vor, um nicht zu überdüngen, was ebenfalls ungünstig auf die Gesundheit deiner Pflanzen auswirken kann. Auch ist es wichtig, zu erkennen, was deiner Pflanze fehlt, um Dünger gezielt auszubringen.

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Tomaten ausgeizen fördert die Fruchtbildung

Weil die Vegetationsperiode kurz ist und die Pflanze ihre volle Kraft zur Fruchtbildung nutzen soll, solltest du regelmäßig die Seitentriebe in den Blattachseln des Hauptsprosses entfernen. Besonders vormittags lassen sich diese leicht herausbrechen. Diesen Vorgang nennt man Ausgeizen. So konzentriert sich die Tomate auf die Fruchtbildung an einer Sprossachse. Darüber hinaus solltest du die Blätter unter den untersten Früchten entfernen, damit die Luft besser zirkulieren kann und kein Spritzwasser beim Gießen auf die Blätter gelangt. Im Freiland sollte die Pflanze 4 oder 5 Fruchtstände tragen, die dann ausreifen. Bitte gieße die Pflanze regelmäßig, so dass der Boden und die Wurzeln nicht austrocknet. Beim Gießen solltest du immer darauf achten, dass die Blätter nicht nass werden, weil sich sonst die Kraut- und Braunfäule schneller verbreiten kann.

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Markus zeigt, was bei der Pflege von Tomaten zu beachten ist:

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Tomatensorten – welche ist die richtige für mich?

Es gibt unzählige Tomatensorten und selbst wenn man sich den Tomaten verschrieben hat, ist ein Leben vermutlich zu kurz, um auch nur annähernd alle Sorten im Anbau zu testen. Weil man dennoch in verschiedene Merkmale unterteilen kann, haben wir einmal die wichtigsten Tomatenarten samt unserer Lieblingssorten zusammengefasst. Vorab schon ein schneller Tipp von Ina für alle Ungeduldigen Tomatenfans…

Einfache und robuste Sorten:

Hast du wenig Lust und Zeit für eine intensive Pflege, kannst du deine Tomaten auch als Buschtomaten einfach wachsen lassen. Eine Schicht aus Folie oder Stroh sorgt dafür, dass die Früchte nicht durch Kontakt mit dem feuchten Boden faulen oder von Schnecken gefressen werden.

Geeignete Sorten für das Freiland sind beispielsweise:

HellfruchtGelbe JohannisbeereRote RibiselPrincipe Borghese

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Ernte

Der grüne „Hut“ der Tomaten hat praktischerweise eine Sollbruchstelle. Knicke die Tomaten hier ab. Sie schmecken am besten, wenn sie an der Pflanze voll ausgereift sind. 
Wenn das mit der Sollbruchstelle nicht funktioniert oder du deine Tomaten gern mit Rispe ernten willst, kannst du die Tomaten auch mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Gartenschere abschneiden.

Im Herbst sind manche Tomaten noch grün. Pflücke diese und lasse sie im Haus – am besten in Dunkelheit – nachreifen. Wenn du Äpfel dazu legst, reifen sie schneller, da sie das reifebeschleunigende Gas Ethylen abgeben.

Tipp für den Transport: 
Für einen kurzen Transport erfüllt sicher auch eine Plastiktüte ihren Zweck. Wohler fühlt sich deine frische Ernte jedoch in Körben oder Schalen, wo Luft ans Gemüse kommt und nicht gequetscht wird. 

Nutze nur saubere, scharfe Messer

grüne Tomaten kannst du zu Hause nachreifen lassen

Lagerung

Für die Aufbewahrung eignet sich ein schattiger Platz. Sie sollten nicht in den Kühlschrank gelegt werden. Bei Kälte verlieren sie ihren Geschmack und fangen an schrumpelig zu werden.

 

Krankheiten & Schädlinge

Die bekannteste Krankheit bei Tomaten ist die Kraut- und Braunfäule, die früher oder später im Jahr an sehr vielen Pflanzen auftritt. Sie benötigt Feuchtigkeit, weshalb du die Pflanzen nur von unten gießen und vor Regen schützen solltest. Bei Befall rollen sich die Blätter ein und werden schwarz, später werden die Früchte braun und faulen.

Nicht alles, was deine Tomatenpflanze schwach aussehen lässt, ist auf eine Krankheit oder Schädlinge zurückzuführen. Mitunter fehlt es deinen Tomaten nur an einzelnen Nährstoffen. Die Pflanze zeigt dir an, was ihr fehlt und so kannst du gezielt nachdüngen
So verwechseln viele die durch Calziummangel hervorgerufenen Blütenendfäule mit der Kraut- und Braunfäule.

Ab dem Sommer empfiehlt es sich die Pflanzen in regelmäßigen Abständen mit einem Pflanzenstärkungsmittel und Gesteinsmehl zu kräftigen. Auch für den Hausgarten zugelassene Pilzbekämpfungsmittel wirken vorbeugend. Die Anwendung ist bei feuchter Witterung alle acht bis zehn Tage durchzuführen. Bei trockenem Wetter reichen auch größere Spritzabstände aus. In der Regel müssen Sie die Behandlung insgesamt vier- bis fünfmal wiederholen.

 

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

 

Die Tomate enthält viel Vitamin A, B, C, E sowie Folsäure, zudem ist ihr Kaliumgehalt beachtlich. Weiterhin enthält die Frucht Magnesium, Eisen, Kalzium, Phosphor, Kupfer sowie Zink und Nickel. Durch die Masse an Nährstoffen entschlackt sie und wirkt entwässernd. Auf lange Sicht soll sie auch den Cholesterinspiegel senken und unterstützt das Immunsystem. Der Pflanzenwirkstoff, der für die rote Farbe verantwortlich ist, wirkt als starkes Antioxidant gegen freie Radikale. 

Tomaten-Rezepte – die Klassiker

Tomatensuppe

Brate eine gehackte Zwiebel und 2-3 Knoblauchzehen in etwas Öl an. Füge dann ca. 800 gr zerkleinerte Tomaten und ca. eine Tasse Basilikum hinzu. Koche alles ein paar Minuten und füge dann 75 gr Chashews  und 3 EL Hefeflocken hinzu. Püriere nun alles. Schmecke mit Salz und Pfeffer ab und serviere die noch heiße Suppe garniert mit ein paar Basilikumblättern!

Tomatenketchup

Zerkleinere 50 gr Äpfel, 50 gr Zwiebeln und 10 gr Datteln. Koche alles weich. Seihe das Wasser ab und vermische alles mit 50 gr Tomatenmark, 1/2 EL Balsamicoessig, 1 Msp Zimt, 1 Msp Zimt und etwas Curry. Püriere alles und fertig ist dein selbstgemachter Ketchup!

Bruschetta

Würfel 700 gr Tomaten und 2 rote Zwiebeln. Vermische beides mit 2 EL gehacktem Basilikum. Presse 2 Knoblauchzehen und gib sie zu der Masse. Schmecke mit Salz und Pfeffer ab und gib 2 EL Olivenöl hinzu. Schneide Ciabatta in ca. 1 am dicke Scheiben und bestreiche es mit Olivenöl. Reibe das Brot mit einer Knoblauchzehe ein. und backe es für ca. 8 Min. im Ofen. Verteile die Tomatenmasse darauf und lass es dir schmecken!

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