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Tomaten richtig düngen
Tomaten sind Starkzehrer und benötigen daher viele Nährstoffe für ihr Wachstum. Da manche Nährstoffe jedoch die Aufnahme anderer Nährstoffe erschweren und eine Überdüngung des Bodens grundsätzlich vermieden werden sollte, solltest du wissen, was deine Tomaten brauchen und wann es sinnvoll ist, sie mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen.
Diese Nährstoffe brauchen Tomaten
Tomaten können ebenso wenig wie wir Menschen von Luft und Licht alleine leben. Auch wenn es in manchen Gewächshäusern, in denen die Tomaten nicht mehr in Erde angebaut werden, mitunter fast so aussieht. Hier werden die Tomaten allerdings in einer speziell ausgeklügelten Nährlösung mit den notwendigen Nährstoffen versorgt.
Auch, wenn in deinem Gartenboden bereits Nährstoffe enthalten sind, solltest du nach jeder Saison neue Nährstoffe zuführen. Das kann über organischen Dünger oder speziellen Tomatendünger geschehen.
Die typischen drei Nährstoffe, die die Tomatenpflanze braucht sind: Stickstoff, Phosphor und Kalium.
- Stickstoff benötigt die Pflanze um Größen- und Massenwachstum aufzuweisen, also viel Blattmasse zu entwickeln. Das ist besonders zu Beginn der Saison der Fall.
- Phosphor benötigen Tomaten für ein gutes Wurzelwachstum und die Blütenbildung.
- Kalium ist für die Fruchtbildung essenziell.
Zudem benötigen Tomaten noch: Magnesium und Schwefel für ihr Wachstum.
Oftmals hilft auch die Zugabe von Urgesteinsmehl, das durch seinen vulkanischen Ursprung den Boden anreichert.
So düngst du deine Tomatenpflanzen
Der richtige Zeitpunkt um Tomaten zu düngen
Bei der Düngung wird zwischen einer Grunddüngung, die vor der Bepflanzung oder zum Zeitpunkt der Bepflanzung stattfindet, einer nachträglichen Düngung und einer Düngung, die einen spezifischen Mangel ausgleicht, unterschieden.
Grunddüngung von Tomaten
Die Grunddüngung kann aus Hornspänen, Brennnesseln und Urgesteinsmehl bestehen oder auch aus gepressten Pellets. Diese Grunddüngung ist meist auch eine langfristigere Art der Düngung. Da sie in fester Form ins Beet eingearbeitet wird, muss sie zunächst zersetzt werden und wirkt erst nach und nach über ca. 4-5 Wochen. Alternativ kannst du auch immer frischen Kompost, Pferdemist oder Terra Preta nehmen, den du in den Boden einarbeitest.
Die Grunddüngung sollte in jedem Fall der Pflanze genug Stickstoff liefern, da dieser Nährstoff zu Beginn der Pflanzung für das Blattwachstum benötigt wird.
Die Grunddüngung kann vor der Pflanzung ins gesamte Beet eingearbeitet werden oder in das Pflanzloch jeder einzelnen Tomatenpflanze.
Nachdüngung während der Saison
In der Saison wird immer wieder nachgedüngt. Dabei ist es wichtig in regelmäßigen Abständen nachzudüngen und nicht erst dann, wenn es schon zu spät ist und die Pflanze schon Mangelerscheinungen zeigt.
Möchtest du weiterhin mit festen Bestandteilen düngen, dann solltest du bedenken, dass auch diese wieder einige Zeit bis zur Wirkung benötigen und frühzeitig starten. Eine gute Alternative für einen direkten (aber auch weniger langfristigen) Effekt sind die organischen Flüssigdünger. Diese werden mit dem Gießwasser vermischt und die Pflanze wird damit gegossen. Die Dosierung und Häufigkeit steht auf der Verpackung und ist je nach Hersteller unterschiedlich.
Du kannst auch mit Pflanzenbrühen aus dem Garten deine Pflanzen düngen – also mit der klassischen Brennnesseljauche, einer Ackerschachtelhalmbrühe oder einer Brühe aus Beinwell. Ein Wechsel zwischen verschiedenen Düngern ist gar nicht schlecht, da deine Pflanze so auch mit unterschiedlichen Nährstoffen versorgt wird. Wenn dir das Ansetzen einer Brühe zu mühsam ist, erleichtert dir unser Komposttee die Arbeit.
Düngung bei Mangelerscheinung
Bei Mangelerscheinungen, d. h. wenn der Pflanze einzelne Nährstoffe fehlen, kannst du gezielt nur diese nachdüngen.
Düngesticks – die bequeme Variante bei Topfkulturen
Bei Topfpflanzen ist die Dosierung manchmal nicht ganz einfach. Mit Düngestäbchen für Tomaten ist dies jedoch kinderleicht. Die Düngestäbchen kannst du einfach laut Packungsanweisung in die Erde stecken, dann musst du nur noch gießen.
Natürlich kannst du die Düngesticks auch für deine Freilandtomaten benutzen, doch ist es bei größerer Anzahl von Pflanzen effizienter zu Tomatendünger in loser Form zu greifen.
So kannst du deinen Dünger ausbringen
Dünger und damit Nährstoffe kannst du auf verschiedene Weise deinen Tomatenpflanzen zur Verfügung stellen:
- Einarbeitung in den Boden – meist als Grunddüngung mit Langzeitdünger
- Über das Gießwasser – mit Pflanzenjauche oder Flüssigdünger
- als Blattdüngung – bei Mangelerscheinungen direkt auf die Blätter gesprüht
Ina erklärt im Video warum und wie du düngen solltest und wie du Mangelerscheinungen erkennst:
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Mehr InformationenTomatensorten – welche ist die richtige für mich?
Es gibt unzählige Tomatensorten und selbst wenn man sich den Tomaten verschrieben hat, ist ein Leben vermutlich zu kurz, um auch nur annähernd alle Sorten im Anbau zu testen. Weil man dennoch in verschiedene Merkmale unterteilen kann, haben wir einmal die wichtigsten Tomatenarten samt unserer Lieblingssorten zusammengefasst. Vorab schon ein schneller Tipp von Ina für alle Ungeduldigen Tomatenfans…
Einfache und robuste Sorten:
Hast du wenig Lust und Zeit für eine intensive Pflege, kannst du deine Tomaten auch als Buschtomaten einfach wachsen lassen. Eine Schicht aus Folie oder Stroh sorgt dafür, dass die Früchte nicht durch Kontakt mit dem feuchten Boden faulen oder von Schnecken gefressen werden.
Geeignete Sorten für das Freiland sind beispielsweise:
Hellfrucht, Gelbe Johannisbeere, Rote Ribisel, Principe Borghese
So erkennst und behandelst du Mangelerscheinungen an Tomatenpflanzen
Da du deinem Boden nicht ansehen kannst, welche Nährstoffe in der Erde vorhanden sind und welche nicht, hilft ein Blick auf die Pflanze selbst. Das Fehlen eines Nährstoffes wird an der Tomatenpflanze nämlich ganz unterschiedlich deutlich. Auch ein Überschuss an Nährstoffen kannst du an der Pflanze erkennen.
Gelbe Blätter
Zu Beginn der Saison sieht man häufig Pflanzen die an den unteren Blättern gelb werden, wenn sie zu lange in ihrem Pflanztopf standen. Das ist ein typisches Zeichen für einen Stickstoffmangel.
- Was ist zu tun?
Es sollte regelmäßig Stickstoff, z.B. durch einen Tomaten-Dünger oder durch Pflanzenjauchen hinzugefügt werden, achte darauf, nicht zu viel auf einmal zuzugeben, sondern lieber regelmäßig wohldosiert.
Dunkelgrüne, fast schwarze Blätter
Das Gegenteil ist ein Überschuss an Stickstoff. Diesen erkennst du an sehr dunkelgrünen, fast schwarzen Blättern. Eine Überdüngung solltest du vermeiden, da der Boden sonst übersalzen kann und sich die Stoffe in deinem Gemüse anreichern. Mit organischer Düngung ist es zum Glück unwahrscheinlich zu überdüngen, wähle daher am besten von vornherein diesen Weg.
- Was ist zu tun?
Setze eine längere Düngpause ein und gib den Pflanzen Zeit, sich zu erholen.
Gerollte Blätter
Gerollte Blätter sind ein Zeichen für eine Überversorgung mit Nährstoffen, d.h. die Pflanzen werden überdüngt.
- Was ist zu tun?
Setze eine längere Düngpause ein und gib den Pflanzen Zeit, sich zu erholen.
Braune, faule Stellen um den Blütenansatz herum
Eine weiterer häufige Mangelerscheinung bei Tomatenpflanzen ist die Blütenendfäule. Bei den ersten Früchten, die sich bilden, sieht man, dass sich faulige braune Stellen abzeichnen. Das ist die Blütenendfäule und sie entsteht durch einen Calciummangel. Der Calciummangel kann tatsächlich durch einen Mangel im Boden entstehen oder auch durch einen Stickstoffüberschuss. Besonders häufig tritt Calciummangel bei den großfleischigen Tomaten und dort bei den ersten Früchten auf – das kann daran liegen, dass die Pflanze zu Beginn schnell wächst und mit dem Calciumtransport nicht hinterher kommt. Ab der dritten Rispe an der Tomate sollte sich das Problem dann von allein beheben.
Die Blütenendfäule ist nicht zu verwechseln mit der Kraut- und Braunfäule.
- Was ist zu tun?
Abwarten oder mit Calziummitteln nachdüngen. Es hilft auch regelmäßig, aber nicht zu viel zu wässern und ein Teil des Blattwerkes sowie Geiztriebe zu entfernen.
Purpurne Färbung der Blätter
Geht die Blattfarbe bei warmen Temperaturen ins rötliche, ist dies ein Zeichen von Phosphatmangel. Kalte Umgebungstemperaturen wie z. B. in unerwartet kühlen Nächten (weniger als 15° C) lösen diese Verfärbung ebenfalls aus.
Gelbe Blattflächen mit deutlich erkennbaren grünen Adern
Hier ist Magnesiummangel sehr wahrscheinlich. Da Magnesium wichtig für die Photosynthese der Pflanze ist, darfst du auch diesen Mangel nicht unterschätzen. Die Aufnahme des Magnesiums aus dem Boden ist sortenabhängig, daher weisen am gleichen Standort nicht alle Pflanzen diesen Mangel auf. Meist zeigt sich der Mangel an den unteren Blättern zuerst.
- Was ist zu tun?
Blattdüngung mit einer Brühe, der Magnesium zugesetzt ist. Ein wenig Bittersalz in Wasser auflösen und die Blätter der entsprechenden Pflanze besprühen und in den kommenden 7-10 Tagen beobachten. Wenn der Mangel sich auf weitere Blätter ausweitet, ggf. wiederholen.
Helle Blattränder
Wenn sich nur die Blattränder hell verfärben, lässt das auf Kaliummangel schließen. Dieser kann zur Blattrandnekrose führen bei der die Blätter absterben.
- Was ist zu tun?
Mit Calziummitteln nachdüngen.
Grüner oder gelber Kragen rund um den Stielansatz
Wenn sich auch nach längerer Zeit ein vorhandener grüner oder gelber Kragen nicht nachreift, könnte die Ursache auch hier Calziummangel sein. Aber auch zu große Hitze, also Temperaturen über 30 Grad können diese härteren Kragen an Tomaten verursachen.
- Was ist zu tun?
Die Tomaten sind problemlos genießbar, du solltest nur die verfärbten und härteren Stellen herausschneiden, da diese eh nicht schmecken.
Ggf. mit Calziummitteln nachdüngen.
Wandas Tipp:
Generell ist es wichtig den Wurzelraum also die Erde luftig zu halten, damit die Pflanze auch die Chance hat, die Nährstoffe aus ihrer Umgebung aufzunehmen. Und du solltest deine Tomatenpflanzen beobachten, damit du bei Mangel oder auch bei Schädlingsbefall rechtzeitig unterstützen und deine süßen Tomaten ernten und genießen kannst.
Wanda, meine ernte Gründerin
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