So gärtnerst du nachhaltig und naturnah

Der Klimaschutz ist in aller Munde. Landwirte und Waldbesitzer beklagen große Verluste durch veränderte klimatische Bedingungen, die sich hierzulande durch heftige Stürme und ungewöhnlich lange Trockenzeiten bemerkbar machen. Auch die landwirtschaftlichen Partnerbetriebe von meine ernte bekommen die Folgen zu spüren und müssen, wie Bauer Bachhausen aus Solingen in 2018 und 2019, teils schwere Verluste im Getreide-, Gemüse- oder Erdbeeranbau hinnehmen. Wer seine Lebensmittel pestizidfrei im eigenen Garten oder am Balkon anbaut, handelt in vielfacher Hinsicht nachhaltig und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Saisonal und regional – der eigene Garten als Basis für den Klimaschutz

Eigenes Obst und Gemüse anbauen, das ist nicht nur gesund, sondern bringt auch schnell eine neue Wertschätzung für Nahrungsmittel. Du bekommst ein Gefühl dafür, wann welche Kulturen „Saison“ haben oder wann sie wiederum unter energieintensiven Bedingungen angebaut oder importiert werden müssen. Tomaten im Dezember zum Beispiel kommen einem Gemüsegärtner dann gerne „Spanisch vor“ und zählen im Winter durch lange Transportwege und hohen Wasserverbrauch nicht gerade zu den klimafreundlichen Mahlzeiten auf dem Teller. Durch eigenen Anbau im Nutzgarten und einem bewussteren Konsumverhalten können Energie und weite Transportwege hingegen eingespart werden. 

Mit deinem Gemüsegarten oder Balkon schaffst du die perfekten Bedingungen, um naturnah zu gärtnern und deinen Teil zum Umweltschutz beizutragen. 

Es gibt aber einige Tipps, wie du in deinem Gemüseparadies noch nachhaltiger gärtnern kannst!

Den Boden naturnah bearbeiten

Die wertvollste Ressource in deinem Gemüsegarten ist der Boden. Im besten Fall sind immer die richtige Menge und Konzentration an Nährstoffen im Boden enthalten. Da wir durch unsere Gemüseernte Nährstoffe entziehen, ist eine zusätzliche Pflege und ein Schutz des Bodens essenziell. Durch eine naturnahe Pflege werden nützliche Bodenlebewesen gefördert. Außerdem stärkt ein nährstoffreicher Boden deine Gemüsepflanzen und sie sind weniger anfällig für Krankheiten.

Unsere Top 5 Tipps für einen nährstoffreichen Boden im Gemüsegarten:

1. Organischen Dünger verwenden: Ein gärtnerisch und landwirtschaftlich genutzter Boden sollte gedüngt werden. Wir empfehlen den Einsatz von organischem Dünger. Hierbei handelt es sich um Produkte tierischen und/oder pflanzlichen Ursprungs, die langsam abgebaut werden und den Gartenboden aufwerten.

2. Wasser sparen durch Hacken: Während der Gartensaison solltest du deinen Boden rund um die Gemüsepflanzen regelmäßig aufhacken. So bleibt die Erde dauerhaft locker und wird gut durchlüftet. Ein lockerer Gartenboden kann Regen- und Gießwasser besser aufnehmen. Zusätzlich werden durch das Hacken auch Beikräuter entfernt. Diese kannst du bei Sonnenschein einfach auf dem Beet vertrocknen lassen.

3. Kompostieren geht über Studieren: Stelle mit deinen Gartenabfällen deine eigene nährstoffreiche Erde her. Durch einen Komposthaufen im Garten kannst du die verbliebenen Nährstoffe aus Pflanzenresten nutzen und als fertig umgesetzten Kompost der Erde wieder zuführen. Tipp: Es gibt auch kleine Komposter für den Balkon!

4. Boden mulchen: Schütze deinen Gartenboden vor Erosionen. Bodenerosionen sind Abtragungen des Oberbodens, dem fruchtbaren Boden für deinen Gemüseanbau. Schutz bietet eine Mulchschicht aus Grünschnitt und Pflanzenresten. Besonders im Winter ist Mulch wichtig, damit deine abgeräumten Gemüsebeete nicht Wind und Wetter ausgesetzt sind.

5. Torffreie Erde kaufen: Solltest du Erde für dein Gemüsebeet, dein Hochbeet oder deine Balkonpflanzen zukaufen, dann achte darauf, dass diese möglichst torffrei ist.

So sparst du Wasser im Gemüsegarten

Damit du ein Gefühl für den Wasserbedarf deiner Pflanzen bekommst, solltest du zum einen die Länge der Wurzeln und zum anderen den Wassergehalt des Gemüses beachten. 

Generell gilt: Pflanzen im Freiland bilden längere Wurzeln und benötigen weniger zusätzliches Gießwasser als Hochbeet- oder Balkonpflanzen. Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf sind zum Beispiel Tomaten, Gurken, Erdbeeren, Salat und Auberginen.

Hacken – die Lösung, um viel Wasser zu sparen
Ein lockerer und regelmäßig durchgehackter Boden spart zusätzliches Gießen, da die vorhandenen Wasserspeicher von den Wurzeln deiner Pflanzen einfacher erreicht werden können.
Ebenso hält eine Mulchschicht auf deinem Gemüsebeet die Feuchtigkeit im Boden und schützt vor oberflächlichem Austrocknen. Es gibt übrigens Gärtner, die das gesamte Jahr komplett aufs Gießen verzichten, weil sie immer direkt wenn es geregnet hat, hacken und der Boden so ausreichend Wasser speichert.

So gießt du richtig

Wenn du dennoch zusätzlich Bewässern musst, halte dich an folgende Punkte:

  • Nutze gesammeltes Regenwasser und gieße lieber einmal kräftig an den Wurzeln der Pflanze, anstatt mehrfach die Woche nur ein wenig zu gießen. So förderst du das Wurzelwachstum deiner Gemüsepflanzen und erziehst sie dazu, selbst nach Wasser zu suchen.
  • Du solltest möglichst in den frühen Morgenstunden oder gegen Spätnachmittag/ Abend gießen, da die Pflanzen das Wasser zu diesen Zeiten am besten aufnehmen können.
  • Einige Gemüsepflanzen, wie z.B. die Gurke, benötigen eine regelmäßige Bewässerung und entwickeln ohne diese nur wenige oder bittere Früchte. Hier kannst du über ein automatisches Bewässerungssystem wie die Tröpfchenbewässerung nachdenken. 

Nützlinge – die natürliche Alternative zu Pestiziden

Niemand möchte Rückstände von Pestiziden in seinem Gemüse oder im Boden haben. Sogenannte „Nützlinge“ können in deinem Gemüsegarten dem Einsatz von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln vorbeugen. Der ideale Schutz für deine Pflanzen ist, Nützlinge in deinem Garten zu fördern und insektenfreundlich zu gärtnern. So treten Schädlinge und Krankheiten an den Gemüsepflanzen nicht vermehrt auf. Nützlinge sorgen für ein ausbalanciertes Bodenleben und haben als Nahrungsquelle die Larven und Eier von Schädlingen.

Locke Wildbienen und Insekten durch vielfältige Blumenmischungen an. Leere Beete kannst du im Herbst mit einer Gründüngung aufwerten. Diese dient als Futterquelle und unterstützt den Nährstoffbedarf des Bodens. Essbare Blumen und Kräuter sind eine gute Gelegenheit, um den Insekten und dir etwas Gutes zu tun.

Sorge in deinem Garten für ausreichend Rückzugsorte für Insekten und Kleinstlebewesen durch Laub, -Totholz- und Steinhaufen sowie Nistkästen für Singvögel. Besonders im Winter nehmen die Tiere diesen Unterschlupf gerne an. Auch vertrocknete Stängel von z.B. Schnittlauch solltest du über den Winter stehen lassen und erst im Sommer abschneiden.

Kein Plastik im Gemüsegarten

In deinem Gemüsebeet sind Kleinstpartikel aus Plastik genauso unerwünscht, wie in den Weltmeeren. Dennoch sind Netze und Vliese zum Schutz der Pflanzen oft unerlässlich. Hier lohnt es sich ein langlebiges Kulturschutznetz zu kaufen, welches nicht zerfällt und viele Jahre genutzt werden kann. Befestige dieses mit Steinen oder grabe es gut in die Erde ein – so vermeidest du Netzhalterungen aus Plastik.

Es gibt auch Alternativen aus kompostierbaren Materialien wie Bio-Baumwolle oder auf Getreidebasis. 

Pflanztöpfe, besonders für das Frühjahr zum Vorziehen von Jungpflanzen gibt es auch aus Kokosfasern oder du bastelst dir Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier oder Klopapierrollen. 

Auch bei Gartengeräten gilt es, lieber einmal etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und dann lange etwas davon zu haben: Diese Gartengeräte brauchst du wirklich. Große Gartengeräte, die seltener genutzt werden, kannst du dir mit deinen Nachbarn teilen.

Natalies Tipp:

Viele Ressourcen für den Gemüseanbau finden wir in der Natur. Beim naturnahen Gärtnern heißt es, weniger Shoppen im Baumarkt und sich dafür kreativ und achtsam mit der Natur auseinander zu setzen. Für mich ist naturnahes und nachhaltiges Gärtnern ein sehr respektvoller Umgang mit Pflanzen und Lebewesen. 

Natalie, Hobbygärtnerin und meine ernte Gründerin

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