Erdbeeren

Erdbeeren sind der Inbegriff des nahenden Sommers. Saftig, süß und verführerisch liegen sie auf Torten, kuscheln sich unter weiße Sahneberge und garnieren Eisbecher, Joghurtbowles und Fruchtsalate.

Rund drei Kilo Erdbeeren verzehren die Deutschen pro Kopf jedes Jahr. Ob der Erdbeerverbrauch in der Steinzeit schon so hoch war, mag man bezweifeln, gesichert ist aber, dass die roten Früchtchen den ersten Menschen bereits vor rund fünftausend Jahren als Leckerbissen willkommen waren. 

Erdbeeren sind als Sensibelchen bekannt, aber es macht große Freude, die verführerischen Beeren selbst zu pflanzen. Wenn du unsere Hinweise zur Pflege berücksichtigst, wird es dir leicht gelingen. Wer weiß, vielleicht deckst du ja bald deinen Jahresbedarf selbst? Die Erdbeersaison reicht von Mai bis Juli.

Standort & Boden

Schaffe ein Waldimitat – Vorsicht mit Gartenkompost

Bis heute gedeihen in unseren Breiten die wilden Walderdbeeren, die aber keine direkten Vorfahren unserer Gartenerdbeeren sind. Jene wurden im 18. Jahrhundert aus zwei wilden, amerikanischen Erdbeersorten hervorgebracht. Auch diese beiden Sorten stammen aus Laub- oder Nadelwäldern, in denen die bodennahen Pflänzchen im zeitigen Frühjahr die ersten warmen Sonnenstrahlen durch die lichten Baumkronen einfangen. Wilde Erdbeersorten wurzeln flach im Laub- oder Nadelhumus der oberen feuchten Erdschicht.

Unsere Gartenerdbeeren haben diese Herkunft noch nicht vergessen. Sie kommen deshalb auch in deinem Garten gut mit Halbschatten und leicht sauren Böden zurecht.

Mehr Blüten – und damit mehr Früchte, bilden sie dennoch in der vollen Sonne aus. Wenn du sie sonnig setzt, musst du sie aber regelmäßig gründlich wässern. Je mehr Sonne deine Beeren bekommen, je aromatischer werden sie.

Für viele Blüten und somit Früchte, brauchst du Sonne!

Erdbeeren benötigen nicht viele Nähstoffe, der Boden sollte aber zwei bis drei Wochen in der Bodenvorbereitung vor der eigentlichen Pflanzung gedüngt werden. Bereite den Boden vor, indem du ihn spatentief gründlich und locker umgräbst und einige Schaufeln Hornmehl, Pferdemist oder Kaninchenmist, falls du welchen bekommst, untergräbst. Du kannst den Boden auch mit sauberer Holzasche oder Urgesteinsmehl anreichern oder selbst hergestellte Terra Preta verwenden. Ausnahmsweise ist dein reiner Gartenkompost für Erdbeeren nicht das Düngemittel der Wahl, denn Kompost enthält zu viel Salz, das Erdbeerpflanzen nicht gut vertragen, besser ist hier ein Laubkompost.

Erdbeeren benötigen verhältnismäßig wenig Nährstoffe

Aussaat & Pflanzung

Klassische Erdbeeren über Ausläufer vermehren

Die eigentlichen Samen der Erdbeeren sitzen zu Hunderten an der Außenhaut der Früchte. Eine Vermehrung über diese Samen ist bei Erdbeeren nicht üblich, es sei denn, du möchtest bestimmte oder seltene Arten kultivieren. Am besten lassen sich Erdbeeren über ihre Ausläufer vermehren. Vielleicht hat ein Gartennachbar Ableger übrig oder du hast noch eigene vom Vorjahr? Achte beim Kauf auf die Sorte, viele Erdbeeren sind nur einjährig, von manchen Sorten hast du viele Jahre etwas.

Es ist möglich, Erdbeeren auch im Kübel oder im Blumenkasten zu ziehen. Besonders kleinwüchsige Sorten sind dafür geeignet. Pro Erdbeerpflanze reicht ein Topf oder Platz von 20 cm mal 20 cm. Dieser Pflanzabstand gilt auch für dein Freilandbeet. Achte aber darauf, dass du einen Reihenabstand von 60 cm einhältst, damit du zwischen den Reihen Platz zum Ernten und für die Pflege hast.

Die mittleren fünf Blätter der Pflanze bilden ihr Herz. Die Pflanze solltest du so tief in die Erde setzen und gut andrücken, dass das Herz noch herausguckt, da die zarten Herzblätter sonst schnell faulen könnten. Achte zudem darauf, dass du kräftige und gesund aussehende Pflanzen auswählst und sie bei der Pflanzung nicht beschädigt werden. Es ist wichtig, dass die frisch gepflanzten Setzlinge durchgehend feucht gehalten werden, damit sie gut anwurzeln können.  

Vermehre Erdbeeren über Ausläufer

Wandas Tipp: So gewinnst du eigene, pflanzfertige Ableger!

Grabe zwischen deinen Erdbeerpflanzen 9 cm Plastiktöpfe gefüllt mit Erde in den Boden. Wenn ein Ausläufer beginnt zu wandern, leite ihn mit kleinen Drahtschlaufen, die du wie Klammern um den Stiel legst und in den Boden steckst in die Richtung deines Blumentopfes. Wenn die Ausläuferpflanze dort angekommen ist, kannst du sie mit eben so einer Schlaufe dort befestigen. Wenn die Tochterpflanze dort gut angewurzelt ist, kannst du die Nabelschnur zur Mutterpflanze kappen und den Pflanztopf ausgraben. Auf diese Weise gewonnenen Erdbeerpflänzchen lassen sich verschenken oder überwintern. Stelle sie in einen kühlen Keller und vergiss das regelmäßige Gießen nicht.

 
Wanda, meine ernte Gründerin und Naschkatze

Monatserdbeeren – Robuste Verwandte der Walderdbeeren

Besonders gut für die Pflanzung auf dem Balkon ist die Monatserdbeere geeignet. Die zierlichen Pflänzchen versorgen dich über Monate in jeder Mittagspause mit einer handvoll frischer saftiger Beeren. Monatserdbeeren stammen im Gegensatz zu Gartenerdbeeren direkt von der Walderdbeere ab und werden über Samen vermehrt, weil sie keine Ausläufer bilden. Streue die Samen Ende Februar dünn in mit Aussaaterde gefüllte Aussaatschalen und bedecke sie leicht mit Erde. Die Samen musst du immer gut feucht halten, bis sie nach zwei Wochen keimen. Wähle die kräftigsten Pflanzen aus, pikiere sie und transferiere sie am Anfang Mai in deine Beete, Töpfe, Kästen oder Kübel. Halte auch hier einen Pflanzabstand von 25 cm ein.

 
  • Saattiefe: Oberflächlich und mit Erde bestreuen (nur Nachkommen der Walderdbeere wie z. B. die Monatserdbeere)
  • Auspflanzen ins Beet: Anfang Mai
  • Direktsaat ab: Abhängig von der Sorte, ab Februar in Anzuchtschalen im Haus, ab Mitte Mai ins Freiland
  • Keimdauer: 7-20 Tage
  • Pflanzabstand: 60×20
  • Kulturdauer/Erntereif: Je nach Sorte Mai/Juni/ Juli fortlaufend, Monatserdbeeren von Mai bis September
 
Monatserdbeeren stammen von der wilden Walderdbeere ab