Aubergine

Die Aubergine, auch Eierfrucht genannt, gehört wie die Tomaten und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Die keulenförmigen Früchte können weiß oder dunkelviolett sein, sowie vielfältige Farbnuancen dazwischen aufweisen. Aufgrund ihres hohen Gehaltes an Solanin und Bittersstoffen sind Auberginen nicht für den Rohverzehr geeignet, es lassen sich jedoch sehr viele schmackhafte Gerichte aus ihnen zubereiten.

Standort & Boden

Wärme, Wärme, nochmals Wärme

Die Aubergine kannst du nur unter sehr günstigen Bedingungen bei uns in Deutschland im Freiland kultivieren, da sie sehr wärmeliebend ist. Am besten klappt das an einem windgeschützten Platz vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand.
Ab 15°C kann das Wachstum deiner Pflanze bereits gehemmt werden. Darum ist es anzuraten, die Auberginenpflanze im Gewächshaus anzubauen. Die optimale Temperatur dafür liegt bei 25°C. Allerdings vertragen die Pflanzen keine hohe Luftfeuchtigkeit. Darum solltest du häufig lüften.

Sie braucht lockeren und humusreichen Boden. Also bringe in der Bodenvorbereitung bereits Kompost auf dein Beet. 

Die Wohlfühltemperatur der Aubergine liegt bei ca. 25°C

Aussaat & Pflanzung

Auberginen vorziehen

Tee trinken und geduldig abwarten

Da sich die Aubergine recht lange in der Entwicklung Zeit lässt, ist eine frühe Anzucht wichtig. Sie wird eigentlich genauso gezogen, wie die Tomate. Da die Samen sehr zuverlässig keimen, genügt ein Samen pro Topf. Bedecke ihn dünn mit Erde und gieße ihn gründlich an. Unter einer transparenten Folie bei 22-25°C keimt der Auberginensamen am besten. Du brauchst aber etwas Geduld, da die Aubergine manchmal erst nach einigen Wochen keimt. 

Auberginen vorziehen Schritt für Schritt

Der ideale Zeitpunkt um Auberginen Vorzuziehen ist: Ende Januar – Ende Februar

  1. Fülle deine Anzuchttöpfe mit Pflanzerde und drücke diese leicht an.
  2. Drücke je ein Auberginen-Saatkorn ca. 1 cm tief in die Mitte der Anzuchttöpfe.
    Alternativ kannst du auch mehrere Samen in eine Anzuchtschale säen, leicht mit Erde bedecken und andrücken. Wenn die ersten Keimblätter entwickelt sind, musst du die Jungpflanzen pikieren, also in größere Töpfe vereinzeln.
  3. Gieße deine Saat vorsichtig aber gut an.
  4. Stelle deine Auberginen entweder in ein Minigewächshaus oder in ein Gewächshaus für Balkon und Terrassse.
  5. Stelle deine Auberginen an einen warmen Platz und halte sie regelmäßig feucht.
  6. Nach ca. 4-6 Wochen dürfen die Keimlinge an einen kühleren (ca. 20°C) , aber hellen Standort umziehen.

Nach den Eisheiligen, also ab Mitte, Ende Mai, dürfen deine Auberginenpflanzen ins Beet umziehen.

  • Saattiefe: 1 cm
  • Pflanzabstand: 50 cm
  • Gute Nachbarn: Kohlrabi, Salat, Bohnen, 
  • Schlechte Nachbarn: Tomaten, Kartoffeln, Paprika
  • Vorziehen: Ende Januar, Anfang Februar
  • Auspflanzen ins Beet: Mitte Mai
  • Direktsaat ab: Mitte Mai
  • Keimdauer: 2-4 Wochen
  • Kulturdauer/Erntereif:  Ende Juli, Anfang August

Auberginen auspflanzen

Bevor deine Jungpflanzen ins Freiland umziehen, solltest du sie abhärten, also an die härteren Bedingungen im Freien gewöhnen. Stelle die Pflanzen dafür tagsüber für einige Stunden nach draußen auf Balkon oder Terrasse. Ausgepflanzt werden sie erst, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.

Alter Hase-Tipp

Setze beim Auspflanzen ins Beet am besten gleich einen Stützstab mit neben die Pflanze. Diese bricht sonst leicht ab, wenn die Pflanze Früchte trägt. 

Pflege

Regelmäßig gießen und düngen

Die Aubergine möchte, wie die Tomate, kein Wasser von oben, sondern nur unten gegossen werden. Sie hat einen hohen Wasserbedarf, da sie über ihre großen Blätter viel Wasser verdunstet. Um die Verdunstung im Wurzelbereich zu verringern, solltest du die Pflanze dort mulchen.

Du solltest die Auberginen, sobald die ersten Früchte erscheinen regelmäßig, ca. alle 2 Wochen, etwas düngen. Wenn du keinen eigenen Dünger, z.B. über Pflanzenjauchen herstellen willst, kannst du gut auf Tomaten- bzw. Gemüsedünger zurückgreifen.

Aubergine überwintern

Auberginen mögen es warm und sind daher nicht winterhart. Wenn du folgende Tipps befolgst, kannst du deine Pflanzen nach der Ernte jedoch überwintern und gewährst ihnen so einen Wachstumsvorsprung im Frühjahr. Deine Pflanzen müssen dafür, sobald die Temperaturen über Nacht unter 15°C sinken, mit möglichst viel Wurzeln in große Töpfe in ein helles, warmes Winterquartier umziehen.

So kannst du am besten deine Aubergine überwintern:

  • Stelle deine Aubergine an einen hellen Standort, sie sollten täglich mindestens 6 Stunden Licht abbekommen; Wintergärten oder Fensterplätze mit Südausrichtung eigenen sich am besten
  • Der Standort sollte nicht nur frostfrei, sondern idealerweise ca. 15 °C bis 18 °C warm sein
  • Schneide deine Auberginenpflanzen um ca. die Hälfte bis zwei Drittel zurück
  • Gieße deine Pflanzen nur wenig bis mäßig
  • Dünge deine Auberginen über den Winter gar nicht

Im Frühjahr, wenn die Nachttemperaturen durchgehend über 15 °C liegen, dürfen deine Auberginen wieder ins Freie.

Wenn sich die ersten Früchte zeigen, dann regelmäßig düngen

Krankheiten & Schädlinge

Die Aubergine ist anfällig für die Kraut- und Braunfäule sofern sie zu großer Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Neben Blattläusen können sich Spinnmilben, sowie die Weiße Fliege für die Pflanzen interessieren. Selten können auch Kartoffelkäfer die Aubergine befallen. Problematischer als Schädlinge und Krankheiten kann jedoch die fragile Pflanzenbauweise bei schweren Früchten der Aubergine werden.

Ernte

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an

Ernte die Aubergine erst, wenn die Schale schon voll ausgefärbt ist und glänzt. Vor Juli/ August ist mit einer guten Ernte nicht zur rechnen, da lange und warme Sommertage nötig sind, um die Aubergine zur Erntereife zu bringen. Überreife Früchte sind jedoch schwammig und schmecken nicht mehr so gut. Es gilt also den richtigen Moment abzupassen. Ein Hinweis darauf sind hellgrüne und noch nicht bräunliche Kelchblätter. Wird die Schale matt, werden die Auberginenfrüchte zudem schnell bitter.

Auberginen reifen nicht alle gleichzeitig. Dadurch ist eine Ernte bis in den September möglich. Schneide die Früchte mit einem scharfen Messer ab. Sie sitzen recht fest an der Pflanze. Passe daher auf, dass du die Triebe nicht beschädigst. 

Tipp von Wanda: Mach den Daumentest

Drücke die Aubergine leicht ein. Nimmt sie ihre ursprüngliche Form sofort wieder an, kannst du sie getrost ernten. Wenn die Schale noch zu hart ist, und nicht nachgibt, dann dürfen deine Auberginen noch ein wenig Sonne tanken.

Wanda, meine ernte Gründerin und Hobbyköchin

Die bei uns typischen Sorten sind dunkelviolett…
aber es gibt auch weiße Auberginen

Lagerung

Auberginen am besten direkt verarbeiten

Auberginen verlieren nach der Ernte relativ schnell ihre Knackigkeit, können aber problemlos zwei, drei Tage aufbewahrt werden. Danach werden sie meist etwas schrumpelig und sehen nicht mehr frisch aus, können aber noch verarbeitet werden. Da sie wärmeliebend sind, ist es besser, sie nicht in den Kühlschrank zu legen. Versuche sie von Äpfeln und Tomaten getrennt aufzubewahren. Das Gas Ethylen, das beide beim Reifen ausströmen, verdirbt die Auberginen schneller.

Wer eine größere Ernte zu verzeichnen hat, kann Auberginen gut für den Wintervorrat trocknen. Das geht im Dörrautomat genauso wie im Ofen.

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Auberginen sind nährstoffreiche, leichte Kost

Auberginen nie roh genießen

Du solltest die Aubergine nicht roh verzehren, zum einen sind sie roh nicht sehr geschmackvoll, zum anderen kann der rohe Verzehr zu Übelkeit führen. Gekocht, gebraten oder gebacken schmeckt sie aber sehr gut.

Neben Ballaststoffen, Kalium und Vitamin C enthält die Aubergine viel Vitamin B. Diese Kombination macht sie zu einem guten Schutz gegen Herz-Kreislauf-Probleme. Außerdem senkt sie den Cholesterinspiegel und regt die Durchblutung an. Des Weiteren sorgen die Antioxidantien in der Aubergine dafür, das Krebsrisiko zu senken. Sie ist das ideale Nahrungsmittel für eine Diät, da sie zu über 90 % aus Wasser besteht und daher sehr kalorienarm ist. 

Auberginen-Rezepte – leichte Gerichte

Gebackene Aubergine mit Sesamsauce

3 Auberginen halbieren und das Fleisch gitterförmig einritzen. Mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmerl, Paprikapulver und frischen Kräutern bestreuen. Die Auberginenhälften mit der Innenseite nach unten auf ein Backblech legen und für 30 Min. bei 180°C backen. 3 EL Sesampaste, mit etwas Wasser, einer Zehe Knoblauch und etwas Sojasauce vermischen. Über die Auberginen geben und fertig!

Auberginenbällchen

2 Auberginen waschen und würfeln. Gleich mit 2 Zwiebeln verfahren. Brate die Auberginenwürfel und die Zwiebeln an bis sie weich werden. Beides mit 100 gr Kichererbsenmehl, 200 gr Kichererbsen, 3 EL Kapern, 2 EL Rosinen, 2 EL Zitronensaft und etwas Salz und Pfeffer in einen Mixer geben und pürieren. Aus der Masse Bällchen formen und bei 200°C im Ofen ausbacken. Passen super zu einem frischen Salat!

Auberginen Tikka Masala

Auberginen in kleine Würfel schneiden und in Kokosöl scharf anbraten bis sie gar sind. Gebe nun eine gehackte Zwiebel und 1 TL Rohrzucker hinzu. Füge nun 1 TL Kardamon, 1/2 TL Zimt, 2 EL Garam Masala, 1 Tl Cayenne Pfeffer, 1 Tl Koriander, 1 Stück Ingwer und 30 gr Bärlauch hinzu und dünste alles kurz an. Gebe nun eine Dose gehackte Tomaten und 300 ml Sojasauce hinzu. verfeinere alles mit 5 El gemahlenen Haselnüssen und lasse alles 5 weitere Minuten köcheln. Als Beilage passt Naan sehr gut. Schmecken lassen!

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