Salbei

Silbrige, kuschelig behaarte Blätter laden dich im Sommer ein, eins davon zwischen den Finger zu zerreiben. Der Duft und der Geschmack des Salbeis sind bitter herb und verströmen darunter eine krautig süße Anziehung. Es gibt über 900 Salbeiarten, von denen die beiden Arten des klassischen Salvia officinalis und des raffinierten Salvia elgans, des Ananas-Salbei, die beliebtesten sind. 

Wie die meisten Kräuter, hat der Salbei zwei Jobs. Den als Küchenhelfer und den als Krankenhelfer. Mache dir beide Funktionen zu Nutze und begrüne…pardon…besilbere dein Kräuterbeet.

Standort & Boden

Sonne sorgt für üppigen Wuchs

Salbei ist ein weiterer Vertreter der mediterranen Kräuter und bevorzugt als solcher einen Standort in der vollen Sonne. Dort angesiedelt dankt er es dir mit üppigem Wuchs und wenig Krankheiten. Salbei mag karge Böden, die nicht zu sauer und durchlässig sein dürfen. Da er damit ähnliche Ansprüche hat wie der Rosmarin, kannst du für beide den gleichen Standort wählen. Grabe die Erde um und magere sie mit ein oder zwei Schippen Kalk ab. In Mischkulturen ist der Salbei als Nachbar von Möhren und Kohl nützlich. Er fördert hier die gute Bodenbeschaffenheit und sorgt damit für Schutz vor Nematoden und der Möhrenfliege.  

Aussaat & Pflanzung

Drei Wege führen zum Salbei

Es ist eine ziemliche Herausforderung, Salbei aus Samen zu ziehen, denn Salbeisamen keimen langsam und brauchen penibel gleichbleibende Temperaturen und eine beständig hohe Bodenfeuchtigkeit. Wenn du dich dem stellen willst, säe die Samen in Anzuchtbeeten im Garten oder in flachen Schalen im Haus in Kräutererde auf der Fensterbank aus und bedecke sie leicht mit Erde. Salbeisamen brauchen eine konstante Wärme von mindestens 15 Grad. Halte die Anzuchtbeete kontinuierlich feucht durch sprühen oder durch vorsichtiges Gießen. Nach 15 Tagen keimt der Salbei. Wenn Mitte Mai die ersten Fröste vorbei sind, kannst du die kleinen Pflänzchen im Garten auspflanzen.

Vielversprechender und einfacher ist die Methode, Stecklinge von einer größeren Salbeipflanze abzunehmen. Verwende hierzu helle weiche Triebspitzen mit mindestens drei Blattpaaren. Mitte Mai bis Mitte Juni sollten die Triebe soweit sein, dass du sie schneiden kannst. Verwende ein sehr scharfes Messer, um die Zellen der Zweige nicht zu zerquetschen. Die kleinen Zweige steckst du nun in passende Plastiktöpfe oder in mit Erde gefüllte Eierkartons. Stecklinge benötigen eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kannst du gewährleisten, indem du abgeschnittene PET-Flaschen über sie stülpst. Wenn die Pflänzchen nach vier bis sechs Wochen gut angewurzelt sind, kannst du sie in deinem Garten oder im meine ernte Wunschbeet auspflanzen.  

Übrigens ist Salbei auch gern zu Gast auf deinem Balkon in einem großen Blumenkasten oder auf  deiner Terrasse in einem Kübel.

  • Saattiefe: 1cm, leicht mit Erde oder Substrat bedecken
  • Pflanzabstand: 30cm x 30 cm
  • Auspflanzen ins Beet: ab Mitte Mai
  • Direktsaat: Ende Mai
  • Kulturdauer/Erntereif: Blätter ganzjährig
Am besten eignen sich Stecklinge zur Vermehrung
Du kannst auch bereits fertige Pflanzen kaufen

Drei gute Gründe Salbei anzubauen

  1. Salbei ist nicht empfindlich und verträgt manche Frostnacht
  2. Salbeipflanzen sind sehr ergiebig. Mit einer mittelgroßen Pflanze kommen du und deine Familie immer gut versorgt durch das Jahr
  3. Salbei ist ein Heilkraut mit erwiesener Wirkung

Pflege

Einmal schneiden und trocknen bitte

Salbei wächst buschig und ausdauernd mehrere Jahre. Er benötigt dabei keine besondere Pflege und keine Düngung. Wenn du ihm einen schönen Wuchs verleihen willst, stutze die Pflanze im Spätsommer in die gewünschte Form. Abgeschnittene Blätter wandern in den Backofen zum Trocknen und im Winter gegen Halsschmerzen in deinen Tee.

Anders als andere Mittelmeerkräuter verträgt der Salbei sogar bedingt Frost, allerdings geht dieser oft zu Lasten eines Teils des Salbeilaubes. Darum solltest du den Boden um den Salbei herum im Winter mit einer Laubschicht mulchen.

Ernte Salbei am besten kurz bevor er blüht

Ernte & Aufbewahrung

Von der Sonne in den Frost

Salbei wächst, sofern er einen sonnigen warmen Platz erhält, gerne buschig und ausladend. Du kannst die flauschigen Blätter das ganze Jahr blattweise nach Bedarf abnehmen. Ernte deinen Salbei ruhig eine Woche im Voraus. Er verträgt eine Lagerung im Kühlschrank zwischen feuchten Tüchern bis zu zwei Wochen.

Salbei kannst du gut einfrieren, nachdem du die Blätter vorsichtig in kaltem Wasser gewaschen und abgetrocknet hast. In Dosen oder Zipbeuteln steht er dir dann nach Bedarf jederzeit zur Verfügung. Das Gefrieren ist die schonendste Art, das Heilkraut zu konservieren, aber auch getrocknet verliert Salbei nicht sein Aroma und nicht seine Heilkraft. Breite die Blätter dazu auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech aus und trockne den Salbei langsam und schonend bei bis zu 50 Grad im Backofen. Die Backofentür sollte einen Spalt breit geöffnet bleiben, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Das funktioniert auch bestens im Dörrautomaten. Alternativ kannst du auch kleine Salbeisträuße kopfüber zum Trocknen aufhängen.

Salbei kannst du frisch verarbeiten
oder dörren

Wandas Tipp: 

Der Salbei, den du beim Stutzen abgeschnitten hast, dient auf deinem Komposthaufen als Kompostbeschleuniger. Häksle oder zerschneide die Blätter und mische sie dem Haufen unter.

Wanda, meine ernte Gemüsegärtnerin und Kräuterhexe

Krankheiten und Schädlinge

Pelz gegen Parasiten

Mit seinen dicht behaarten Blättern schützt sich die Salbeipflanze vor vielen Schädlingen. Es gibt aber einige Raupen und Wanzenarten, die gerne an dem saftigen Kraut saugen. Es ist wichtig, dass du die Pflanzen in deinem Garten gut im Blick hast, um solche Schädlinge frühzeitig zu erkennen. Absammeln ist dann die Maßnahme der Wahl. Wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist und es unbemerkt zu einem starken Befall gekommen ist, musst du die Pflanzen wohl oder übel entsorgen. Tue dies nicht über den Komposthaufen, denn von dort wandern die Schädlinge zurück in deine Beete.

Auch Mehltau kann deine Salbeipflanzen schädigen. Achte auf ausreichend großen Abstand im Beet, damit der Bestand gut gelüftet werden und Feuchtigkeit aus Tau und Regen abtrocknen kann.

„Rück mir nicht auf den Pelz“ – die flauschige Oberfläche des Salbei hält viele Schädlinge ab

Inhaltsstoffe, Verwendung, Rezepte

Fastfood mit Pfiff, Heilkraut mit Wirkung

Salbei ist gleichermaßen Küchenkraut wie Heilmittel, mit vielseitiger Verwendung. Der botanische Name der Gattung „Salvia“ stammt vom lateinschen Wort salvare für Heilung ab. 

Schon daran sieht man, welche Bedeutung dem Kraut mit den silbrigen Blättern von der Antike bis zur Neuzeit zukam. Seine Heilwirkung gewinnt der Salbei aus den in den Haardrüsen produzierten ätherischen Ölen. Unter ihnen das desinfizierende Campherol, welches nachgewiesen gegen Entzündungen des Mund- und Rachenraumes wirkt. Darüber hinaus wirkt Salbei krampflösend, verdauungsfördernd und Appetit anregend. Apropos Appetit…

Pasta

Spaghetti in Salbeibutter sind ein traditionelles toskanisches Rezept. Es ist himmlisch sommerlich und sonnig einfach. Du brauchst dazu jede Menge frischen Salbei, so viele Knoblauchzehen wie du magst, Parmesankäse (vegan: Hefeflocken) und Salz und Pfeffer aus der Mühle. In die geschmolzene Butter (vegan: Margarine oder Olivenöl) gibst du die Salbeiblätter, den klein gewürfelten Knoblauch und die nach Anweisung gekochten und abgetropften Spaghetti. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken….Eccola!

Knabberei

Was wäre ein sommerlicher Fernsehabend ohne …..Salbeichips! Ja, richtig gehört. Die großen, fleischigen Blätter eignen sich hervorragend zum Frittieren. In Italien reicht man sie als Vorspeise, wo die Blätter den Magen auf die Fettverdauung vorbereiten. Salbeichips sind aber auch zwischendurch eine köstliche und gesunde Knabberei. Wälze große Salbeiblätter in Mehl und frittiere sie anschließend in Sonnenblumenöl. Salbeichips zieren auch eine Käseplatte oder eine Quiche Lorraine. Oder was immer dir einfällt.

Haarspülung

Gegen fettige Haare wirkt ein Sud aus Salbeiblättern. Koche dazu auf der Herdplatte in einem Topf einen starken Tee aus den Blättern –  nimm ruhig viel dazu – und lasse den Sud dreißig Minuten ziehen, dann abkühlen. Nach dem Waschen spülst du mit der gesiebten Flüssigkeit deine Haare aus. Nicht auswaschen und den Duft genießen!

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