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Majoran
Wenn es um deftige Speisen geht, sind die mediterranen Kräuter Spitzenreiter in unserem Kräutergarten. Majoran ist ein weiterer Teilnehmer in diesem Reigen. Sein Aroma ist dem des lieblicheren Oregano nicht unähnlich, aber herber und kräftiger. Majoran ist reich an ätherischen Ölen und findet seinen Einsatz in der Küche, sowie in der Hausapotheke. Er ist anspruchslos und gelingt auch Gartenanfängern auf dem Balkon oder der Terrasse. Ein Plus dabei: Die dekorativen blassrosa oder weißen Blüten locken zahlreiche Insekten in deinen Garten!
Standort & Boden
Bühne frei für die Triple-Spitze
Das kleine, zierliche Kraut stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum rund um Anatolien und wurde im 16. Jahrhundert von Menschen nach Europa gebracht. Die Heimat des Majoran verrät uns, wie das Kraut bei uns leben möchte. Es mag nährstoffreiche, durchlässige, trockene Böden an einem vollsonnigen Standort. Wenn es zusätzlich an diesem Platz windgeschützt ist, sind die Bedingungen für den Majoran perfekt. In der Kräuterspirale gefällt es dem Majoran an der Spitze in der oberen Zone neben den mediterranen Kollegen Thymian und Oregano am besten.
Aussaat & Pflanzung
Mach dich an den Majo ran!
Majoran ist frostempfindlich und sollte im Haus in Anzuchtschalen vorgezogen werden. Damit kann man zwischen März und Anfang April beginnen. Eine Aussaat im Freiland ist möglich, wenn die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet wurden. Majoran ist ein Lichtkeimer und braucht nur leicht mit Erde bestreut werden. Bei einer Aussaat im Haus genügt es, die Samen auf die Erde zu streuen und anzudrücken. Gedulde dich zehn Tage bis zwei Wochen, bis sich die Keimlinge zeigen. Wenn die Pflänzchen Mitte Mai stark genug sind, kannst du sie pikieren und in den Garten an den gewünschten Standort oder in den Balkonkasten oder Terrassenkübel setzen. Majoran gedeiht auch in Töpfen auf deiner sonnigen Küchenfensterbank. Besonders bequem machst du es dir mit einer bereits angezogenen Pflanze.
- Saattiefe: Lichtkeimer! Auflegen und höchstens mit etwas Sand bestreuen
- Pflanzabstand: 30 x 15 cm
- Auspflanzen ins Beet: Setzlinge Mitte Mai
- Direktsaat ab: Mitte Mai ins Freiland
- Keimdauer: 10-14 Tage
- Kulturdauer/Erntereif: Selbstaussaat, Ernte fortlaufend
Pflege & Düngung
Wenig Arbeit, viel Genuss
Unkraut zu jäten sollte eine Selbstverständlichkeit für dich sein. Auch der Majoran möchte keine Konkurrenten um Nährstoffe und Licht. Mit dem Gießen hast du bei diesem trockenheitsliebenden Mittelmeerkraut wenig Arbeit. Vollständig austrocknen sollte die Erde nicht, aber deinen Urlaub wird das herbe Kräutlein überstehen, lockere den Boden um die Pflanze und mulche, das hält die Feuchtigkeit im Boden. Es ist nicht nötig, den Majoran regelmäßig zu düngen, aber eine Dosis Kräuterdünger pro Saison tut der Pflanze gut. Im Haus darf es davon auch gern mehr sein.
Drei gute Gründe Majoran anzubauen
- Majoran ergänzt deine mediterrane Kräuterecke mit deftiger Kräuterpower
- Majoran macht deine vegetarischen und veganen Speisen deftig und delikat
- Einmal gesät, macht Majoran alles für dich! Kümmert sich um sich selbst, sät sich aus, lockt Bienen und Hummeln an. Volles Programm!
Ernte
Fair geteilt
Vor der Blüte ist der beste Zeitpunkt, um den Majoran zu ernten. Die Pflanze, die so reich an ätherischen Ölen ist, dass ihre Blättchen leicht klebrig sind, hat dann das stärkste Aroma. Schneide die Stängel mit einem Gartenmesser oder einer Schere in Bodennähe ab, in den Mengen, wie sie von dir gebraucht werden. Wenn du nur wenige Blättchen des intensiven Krauts benötigst, kannst du diese von den Stängeln streifen. Du kannst den Majoran auch blühen lassen, um Bienen und Wildbienen eine Weide zu bieten und mit ihm deine Umgebung insektenfreundlich zu gestalten.
Aufbewahrung
Trocknen schadet nicht
Du kannst frischen Majoran in einer Plastiktüte oder in einem feuchten Tuch eingeschlagen einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Anders als viele andere Kräuter bewahrt der Majoran sein herbes, würziges Aroma auch nach dem Trocknen.
Wandas Tipp:
Das Wurstkraut kann auch vegetarisch. Und das sogar sehr gut. Mariniere doch mal Räuchertofu in einem Majorandressing. Dazu presst du den Tofu gründlich aus und legst ihn anschließend in 100 ml Weißwein, dem Saft einer Zitrone, etwas Zitronenabrieb, mit einigen gehackten Knoblauchzehen und einem Bund gehacktem Majoran über Nacht ein.
Wanda, meine ernte Gemüsegärtnerin und Kräutersammlerin
Nährstoffe, Verarbeitung, Rezepte
Außen hui und innen hui
In Deutschland trägt der Majoran den etwas uncharmant klingenden Beinamen „Wurstkraut“. In der deftigen Fleischküche findet die Pflanze traditionell Verwendung, weil sie Fleisch zarter und bekömmlicher macht. Aber Majoran ist längst nicht nur ein Begleiter von Fleisch- oder Wurstgerichten. Deftige Gemüseeintöpfe und Gerichte aus Hülsenfrüchten wie Bohnen, Erbsen und Linsen gewinnen mit Majoran Aroma und werden besser verdaulich. Majoran ist reich an aromatischen ätherischen Ölen, die dir in der Küche und in der Hausapotheke zugutekommen.
Bei Hautunreinheiten und Gelenkschmerzen
Des Weiteren enthält Majoran Gerbstoffe und Bitterstoffe, die in deinen Speisen die Gallenproduktion und damit die Fettverdauung anregen. Ein Sud aus Majoran, den du mit Watte auf deine Haut tupfst, kann Hautunreinheiten klären und wirkt desinfizierend durch Flavonoide und Ascorbinsäure. Majoran ist weiterhin äußerlich anwendbar bei Gelenkschmerzen, Geschwüren der Haut und Muskelkater. Bereite dir ein heißes Bad zu und füge 20g Majoran in einem großen Tee-Ei hinzu.
Erkältungs- und Kopfschmerz Linderung
Schnupfen und Erkrankungen der oberen Atemwege können durch ein Dampfbad mit Majoran gelindert werden. Eine einfache Mundspülung bereitest du dir aus einem starken Majoranaufguss zu, den du erkalten lässt. Gurgele und spüle viermal täglich deinen Mund mit dem kühlen Sud. Gegen Ermüdungskopfschmerzen wirkt eine Tasse Majorantee mit einer Scheibe Bio-Zitrone. Auch ein Kräuterkissen mit Majoran und Lavendel neben deinem Schreibtisch sorgt für einen klaren Kopf.
Rezeptinspiration: Kräutermayonnaise
Eine leckere Kräutermayonnaise zauberst du mit Kerbel, Dill, Kapuzinerkresse, Petersilie, Estragon, Fenchel und Majoran. Verrühre dazu zwei Eidotter (Veganer nehmen 250ml Sojadrink ungezuckert) mit einem Teelöffel Senf und dem Saft einer Zitrone. Gib danach tropfenweise einen 250 ml Pflanzenöl hinzu und schlage das Ganze zu einer cremigen Masse auf. Deinem Geschmack in Bezug auf das Verhältnis der Kräuter ist keine Grenze gesetzt, als Richtwert empfehlen sich aber je 1 Teelöffel der frischen gehackten Blätter. Fühl dich frei, hier zu experimentieren – wozu hast du deinen Kräutergarten?!
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