Heidelbeeren

Blaubeeren oder Heidelbeeren? Beide Wörter meinen die kleinen violetten bis dunkelblauen kugelrunden Beeren, die an niedrigen Sträuchern in Heiden, lichten Wäldern und Mooren wachsen. Heidelbeeren gehören zur Familie der Heidekräuter, sind bei uns heimisch und wurden schon vor mehreren tausend Jahren von den Ureinwohnern Nordamerikas angebaut, die den süßsauren Geschmack und die gesundheitsförderlichen Eigenschaften der kleinen Beeren in Suppen und Eintöpfen zu schätzen wussten. Der Anbau der kleinen Vitaminbomben im eigenen Garten gelingt leicht und ist lohnend. Heidelbeeren gelten als heimisches Superfood und versüßen jedes gesunde Frühstück und leckere Desserts mit einer Extraportion Vitamine und Spurenelemente. 

Kulturheidelbeeren und Wildheidelbeeren – Was ist der Unterschied?

Wilde Heidelbeeren sind kleiner und aromatischer als ihre auf Größe und Saftigkeit gezüchteten Verwandten und sie enthalten mehr Vitalstoffe. Auf der anderen Seite sind die Kulturheidelbeeren einfacher zu verarbeiten, weil sie weniger Kerne enthalten. Zudem stehen wilde Heidelbeeren immer wieder im Verdacht, den Fuchsbandwurm zu übertragen. Mit eigenen Heidelbeeren bist du auf der sicheren Seite. 

Das blaue Wunder, lecker, gesund und obendrein einfach anzubauen

Standort & Boden

Schaffe ein Waldimitat

Heidelbeeren sind ursprünglich Waldbewohner und du kannst sie wildwachsend auch in unseren Wäldern finden. Wenn du nicht lange suchen möchtest, um eine Handvoll blauer Beeren über dein Müsli streuen zu können, kannst du in deinem Garten mit wenig Aufwand ein waldiges Habitat für Heidelbeeren schaffen. Orientiere dich dabei am ursprünglichen Lebensraum der niedrigen Sträucher. Wie auch im Wald, brauchen sie einen feuchten, sonnigen bis halbschattigen Standort. Heidelbeeren kommen aber auch mit schattigen Standorten super zurecht. 

Heidelbeerbeet mit Torf – Sauer macht nicht immer lustig 

Wichtig ist, dass du die Erde für die Heidelbeeren gut vorbereitest. In der Regel ist der PH-Wert von Gartenböden für die Heidelbeeren zu hoch. Senken kannst du ihn auf verschiedene Arten.

Hin und wieder wird empfohlen, zur Säuerung des Bodens Torf unterzumischen. Diese Methode ist einfach und der Torf hat tatsächlich Vorteile. Er speichert Wasser und Sauerstoff lange im Boden, was deinen Heidelbeersträuchern zu Gute kommt. Die Torfnutzung hat aber den schwerwiegenden Nachteil, dass Mittel- und Hochmoore trockengelegt werden müssen, um den Torf zu gewinnen. Das ist ein einschneidender Eingriff in die Natur, weil dabei Lebensraum für seltene Tier-und Pflanzenarten unwiederbringlich verloren geht. 

Alternativen zu Torf

Kaffeesatz ist eine sehr gute Alternative zu Torf. Sammle und trockne deine Kaffeeabfälle ausgebreitet auf einem Backblech, damit sie nicht schimmeln. Mische ein Kilo Kaffeesatz pro Quadratmeter unter die Erde in deinem Beet.

Du kannst nadelwaldähnlichen Boden auch herstellen, indem du Rhododendronerde untermischst.

Solltest du Eichenlaub zur Verfügung haben, kannst du dein Heidelbeerbeet auch damit mulchen, um den Boden sauer zu bekommen.

Terra Preta ist ein spezieller Kompost, der für eine hohe Nährstoffdichte und eine lange Bodenfeuchtigkeit sorgt. Terra Preta kannst du nach unserer Anleitung selbst machen. Hast du all das nicht zur Hand, tut es notfalls auch eine Schicht Laubmulch, der im Garten anfällt. 

Aussaat & Pflanzung

Plane dein Beet 

Finde einen halbschattigen Platz in deinem Garten für dein Heidelbeerbeet. Heidelbeeren profitieren von einem zweiten Strauch in der nächsten Nachbarschaft. Die gegenseitige Befruchtung der Sträucher durch Insekten steigert den Ertrag beider Pflanzen. Von Pflanze zu Pflanze solltest du sechzig Zentimeter Abstand halten, damit Wurzel und Krone des Strauchs genug Platz haben, um sich auszubreiten. 

Die Pflanzen vorbereiten 

Klopfe vorsichtig auf alle Seiten des Pflanzcontainers, um den Wurzelballen daraus zu lösen, ohne dass die feinen Haarwurzeln verletzt werden. Weiche den Wurzelballen bis zur Pflanzung in einem Eimer Wasser ein. 

Das Pflanzloch vorbereiten und ausheben 

Dein Pflanzloch sollte mindestens ein Drittel größer sein als der Wurzelballen deiner Pflanze. So gewährleistest du, dass der Pflanze genug Substrat zur Verfügung steht, damit sie gut anwurzeln kann und sie sich alles was sie braucht aus der Erde holen kann. Wässere auch das Pflanzloch vor der Pflanzung. Gib den Dünger deiner Wahl – Laubmulch, Terra Preta, Rhododendronerde oder Kaffeesatz – in das Pflanzloch und vermische ihn gut mit der Erde. 

Wurzelballen einsetzen 

Gib den Wurzelballen vorsichtig in das vorbereitete Pflanzloch. Er sollte eine Hand breit über den Rand des Aushubs stehen. Bedecke dann alles gut mit Substrat. Heidelbeeren brauchen viel Stickstoff. Darum tut ihnen eine Schaufel Hornspäne oder reifer Kompost gut. Beides kannst du direkt über die Erde geben. Mulche deine Pflanzung am Ende zusätzlich mit Laubmulch, Rindenmulch oder gehäckselten Nadelbaumzweigen. 

Wandas Tipp: Naschobst vom Balkon

Die Heidelbeerkultur ist auch auf dem Balkon oder der Terrasse möglich. Wähle dazu niedrig wachsende Sorten und verfahre mit Platzbedarf im Topf und  dem Standort wie bei einer Pflanzung im Garten.  

Wanda, meine ernte Gründerin und Naschkatze

Pflege & Düngung

Feucht halten 

Die Heidelbeersträucher vertragen keine Trockenheit. Direkt nach der Pflanzung solltest du sie ausgiebig wässern. Danach ist es wichtig, dass du die Erde immer feucht hältst. Gieße regelmäßig und hilf mit einer Schicht Mulch nach, wenn nötig. 

Ernte & Aufbewahrung

Die blauen Superbeeren sind ab Juli reif. Du kannst den Reifestand daran erkennen, dass der Stielansatz nicht mehr rötlich gefärbt ist. Die Beeren sollten prall sein und keine faulen Stellen aufweisen.

Im Handel sind sogenannte Blaubeerkämme erhältlich, mit denen du die Früchte von den Zweigen streifen und auffangen kannst. Für den Hausgebrauch tun es aber auch fleißige Hände.

Ernte die Beeren an sonnigen trockenen Morgen. Dann sind sie fest und nicht wässrig und halten im Kühlschrank bis zu vier Tagen. 

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Gutes Blut und glatte Haut – Heidelbeeren halten dich rundum gesund und schön 

Die kleinen runden Beeren enthalten viel Vitamin C, A und E und die Spurenelemente Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium. Damit sind sie gut für dein Immunsystem, für deine Augen, Muskeln und Knochen. Der in den Heidelbeeren vorkommende Farbstoff Myrtillin, der für die blaue Farbe der Beeren sorgt, wirkt blutbildend und entzündungshemmend. Er kann darüber hinaus Freie Radikale binden, was gut für Stoffwechselprozesse der Haut ist und sie später altern lässt. Myrtillin wird außerdem nachgesagt, dass es das Krebsrisiko senken kann, weil es die Zellen schützt.   

Wie gesund sind Heidelbeeren? Niedrigschwellig heilen mit den blauen Beeren 

Heidelbeeren sind mehr als ein leckeres Nahrungsergänzungsmittel. Sie können gezielt eingesetzt werden, um manche Beschwerden zu lindern. Einen Heiltee aus 1-2 Teelöffeln Heidelbeerblättern auf eine Tasse kochendes Wasser kannst du dir bereiten, wenn du unter leichten Durchfallerkrankungen leidest. Wirksam sind dabei Gerbstoffe, die in den Blättern enthalten sind. Diese Gerbstoffe wirken adstringierend und entzündungshemmend. Du kannst aus ihnen einem starken Aufguss herstellen, der Hautausschlag und oberflächliche Entzündungen lindern kann. Weiche Kompressen in dem Aufguss ein und lege sie auf die betroffenen Stellen. Heidelbeeren enthalten die blutverdünnende Salicylsäure, die du aus Kopfschmerztabletten kennst. Versuche es mal mit einer Hand voll Heidelbeeren, wenn du Kopfschmerzen hast. 

Wie viele Heidelbeeren am Tag? 

Heidelbeeren solltest du in Maßen genießen. Bei Rationen von über hundert Gramm am Tag kann der Verzehr zu Durchfall führen. Manche Menschen sind gegen Salicylsäure allergisch und reagieren mit Hautausschlägen, Schnupfen und Kopfschmerzen auf diesen Stoff. Wenn du nicht weißt, ob du Salicylsäure verträgst, sei beim Konsum von Heidelbeeren vorsichtig. 

Blaubeermuffins

Verfeinere dein Lieblings-Muffins-Rezept mit einer Handvoll Beeren. Sie geben nicht nur Farbe, sondern auch einen extra Vitamin-Kick.

Vermische 150 g Butter oder Margarine mit 150 g Zucker und 3 Eiern. Siebe 150 g Mehl vermischt mit 1/2 Päckchen Backpulver in die Masse und vermenge alles miteinander. Rühre vorsichtig 500 g Blaubeeren in den Teig und verteile ihn auf Muffinförmchen. 

Blaubeeren verfeinern süße Tartes, Shakes und selbstgemachtes Eis und sind ein tolles Topping für Müslis

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