Koriander

Auf der Mauer, auf der Lauer….wächst der Koriander!

Der charakteristische Geruch des Korianders, dessen lateinischer Name „Wanzenkraut“ bedeutet, spaltet die Genießerwelt. Ursache dafür sind Gene, deren Code das hellgrüne Kraut für die einen angenehm frisch und würzig, mit Hintergrundaromen von Orange, Zitrone oder sogar mit nussigen Anklängen himmlisch duftend macht. Für die anderen, etwa 17% der europäischen Bevölkerung, riecht er abstoßend seifig und stechend, wie die Abwehrstoffe einiger Stinkwanzenarten. Zu welcher Gattung gehörst du? Probier es aus! Der Korianderanbau gelingt ganz leicht und lohnt sich in jedem Fall, denn auch die kugelrunden Samen, die vom Koriandergen ausgenommen sind, sind essbar und geben deinen Speisen einen wunderbaren asiatischen Einschlag.

Standort & Boden

Nutze seine Vorlieben!

Die Korianderpflanze ist vielseitig nutzbar und alle ihre Teile sind genießbar. Je nachdem, welche Teile du bevorzugt ernten möchtest, empfiehlt sich ein anderer Platz im Garten.

Wenn du die Samen des Korianders ernten möchtest, gönne ihm einen vollsonnigen Standort. Er blüht hier besonders früh und reichhaltig. Für die Blatternte wählst du lieber einen halbschattigen Standort. Koriander verträgt Frost und Trockenheit nicht gut. Halte den Boden immer gut feucht und pflanze das attraktive Kraut neben Dill, Minze oder Knoblauch. Koriander gehört in die unterste Zone einer Kräuterspirale.

Als Starkzehrer braucht Koriander einen humusreichen Boden. Hebe vor der Saat oder Pflanzung eine Schaufel Kompost unter oder dünge den Boden. Koriander verträgt keine Staunässe, sorge also stets für lockeren Boden.

Aussaat & Pflanzung

Kräuterbeet und Küchenbrett

Koriander kannst du problemlos in Töpfen und Kübeln im Haus oder auf der Terrasse ziehen. Bedenke dabei, dass der Koriander mit einer Wuchshöhe bis zu 90 cm relativ groß wird. In einen Topf von 12 cm Durchmesser passen etwa drei Pflanzen. Sollten diese zu kräftig werden, entferne die Schwächste.

Im Garten säst du die runden Samen im späten Frühling in 1 cm tiefe Furchen, frostfrei ab Anfang Mai in Reihen von 30 cm Abstand. Nach zwei Wochen zeigen sich die Keimlinge. Wenn die Samen gekeimt sind, kannst du die Pflanzen auf 30 cm vereinzeln. Koriander keimt unabhängig vom Licht, sollte aber mit Erde oder einem Netz oder Vlies bedeckt werden, denn Vögel picken die Saat gerne.

  • Pflanztiefe: Furchen von 1 cm
  • Pflanzabstand: 30×30 cm
  • Auspflanzen ins Beet: Ende April/Mitte Mai, frostfrei
  • Direktsaat: ab Mai
  • Keimdauer: 11-14 Tage
  • Kulturdauer/Erntereif: einjährig, Blätter können fortlaufend, Samen ab Mitte August geerntet werden

Drei gute Gründe Koriander anzubauen

  1. Die Doldenblüten werden von vielen Insekten angeflogen, darunter Bienen und Wildbienen. Das ist gut für die Umwelt und für deinen Garten!
  2. In Suppen und Soßen ersetzt Koriander die Petersilie und sorgt damit für einen asiatischen Touch
  3. Koriander stärkt die Immunabwehr und wirkt antibakteriell. In Zeiten von zunehmender Antibiotikaintoleranz entdeckt auch die Medizin die keimtötende Wirkung des Korianders wieder.
Bienen und Schmetterlinge lieben Korianderpflanzen

Pflege

Pflegeleicht und dankbar

Koriander ist leicht anzubauen und wird dich im Sommer mit einer Menge runder Samen beglücken. Dafür musst du nicht viel tun. Halte den Koriander die Saison über lediglich frei von Unkraut. Eine Düngung ist nach der Saat nicht mehr notwendig.

Schädlinge & Krankheiten

Gutes Klima gegen Pilzbefall

Koriander enthält eine Anzahl an ätherischen Ölen, die abstoßend auf Insekten wirken. Daher wird der Koriander selten von Schädlingen heimgesucht. Es gibt aber Wanzenarten, die an den zarten Blättern saugen und den Koriander welken lassen. Um dem vorzubeugen ist es wichtig, den Koriander nicht dort zu pflanzen, wo schon einmal Wanzenbefall vorgekommen ist. Schaue dir zur Kontrolle Unkräuter in der Umgebung an und entferne befallene Pflanzen. Zur Prävention kannst du Kulturschutznetze verwenden. Diese kannst du entfernen, sobald die Pflanze groß und widerstandsfähiger geworden ist. 

Koriander kann auch von Pilzen und Bakterien befallen werden. Achte auf Rostflecken und welke Blätter. Vorsorgen gegen diese Krankheiten kannst du, indem du die Pflanzen nicht zu dicht stellst, damit der Bestand gut belüftet ist. 

Ernte & Aufbewahrung

Samen und Blätter gleichermaßen lecker

Die zarten, eingeschnittenen Blätter des Korianders erntest du fortlaufend über die ganze Saison bis Mitte September. Sie verlieren an Aroma, wenn der Koriander blüht. Wenn dein Interesse vorrangig den Blättern gilt, kannst du ihn im Schatten pflanzen, dann kommt er später zur Blüte. Schneide die Dolden ab, bevor sich die zierlichen weißen Blüten zeigen, damit der Koriander seine Kraft nicht in die Samen steckt. Koriander blüht im Juli und die kugelrunden Samen reifen bis Anfang September. Kurz bevor die Samen vollständig braun werden, solltest du sie bereits ernten. Ansonsten passiert es, dass die Samen von den Blütenständen fallen und du unnötig viel Ernte verlierst. Schneide die Pflanzen in Bodennähe und hänge sie in Sträußen zu drei bis fünf Stängeln an einen warmen trockenen Ort, wo sie nachreifen können. Die grünen Samen schmecken unangenehm bitter und sollten in der Küche nicht verwendet werden. Wenn sie vollständig braun und trocken sind, gewinnen sie ihr charakteristisches feinwürzig süßes Aroma. Du kannst nun die runden, gerieften Kügelchen mit der ganzen Hand von den Dolden streifen. Koriandersamen lassen sich, sofern sie wirklich durchgetrocknet sind, in Schraubgläsern mehrere Jahre lagern.

Die Koriandersamen schmecken süß-würzig

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Vielseitiges Superfood

Frische Korianderblütter ähneln der Petersilie und können auch als solche verwendet werden. In Suppen und Soßen sorgen sie hier für einen asiatischen Einschlag. Aber auch in der heimischen Küche hat Koriander eine lange Tradition. Die gemahlenen oder ganzen Samen dienen als Brot- und Kuchengewürz, die Stängel werden als Würze für Gemüsesuppe und für Bohnengerichte verwendet. Koriander wirkt verdauungsfördernd und nachgewiesen antibakteriell. Die Korianderpflanze enthält in allen Teilen wertvolle Antioxidantien, das sind Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine, die gegen Entzündungsbeschwerden wirken und das Immunsystem stärken. 

Koriander kannst du ähnlich wie Petersilie benutzen

Wandas Tipp: 

In Indien wird kandierter Koriander zusammen mit den kandierten Samen von Anis und Fenchel zusammen als die Nachspeise Mukwhas gegessen. Mukwhas ist lecker, gut für die Verdauung und sorgt für frischen Atem. Nutze deinen ganzen Kräutergarten!

   
Wanda, meine ernte Gemüsegärtner und Feinschmeckerin

Korianderrezepte – für einen asiatischen Touch

Koriandertee

Wirkt gegen Blähungen und regt die Verdauung an. Bereite einen Tee aus Koriandersamen oder aus frischen oder getrockneten Blättern. Die Wirkung ist bei allen drei Varianten in etwa vergleichbar. Wenn du Samen nimmst, musst du sie zuvor mit einem Mörser oder unter einem breiten Küchenmesser auf einem Holzbrett zerstoßen. Nimm für den Tee 1-2 Esslöffel getrocknete Pflanzenteile oder vier Stängel frisches Kraut, das du gut kleinhackst. Koche den Koriander in einem Topf mit 350 ml heißem Wasser auf und lasse ihn anschließend zehn Minuten simmern. Gieße den Tee nun durch ein Sieb, süße nach Bedarf mit Honig und trinke ihn in kleinen Schlucken. Du kannst den Tee bis zu dreimal täglich zu dir nehmen.

 

Kandierte Koriandersamen

Eine Süßigkeit aus alten Zeiten, die ein obendrein gesund ist, sind kandierte Koriandersamen. Dazu stellst du mit 125 g Zucker und 100 ml eine Zuckerlösung durch Aufkochen her. Gib dann 100 g Koriandersamen dazu. Verrühre alles gut und gib es dann durch ein Sieb. Die von Zucker umhüllten Samen breitest du dann auf einem Backblech aus und trocknest sie bei 60 bis 70 Grad (Umluft) im Backofen. 

 

Veganes Dhal mit Koriandersaat

In der indischen Küche ist die Verwendung von Koriander alltäglich. Bereite ein schmackhaftes, einfaches veganes Dhal für deinen Veggieday! 

Röste dazu auf dem Grund eines weiten Topfes 1 EL Koriandersamen und 1 EL Fenchelsamen, gib zwei sehr klein gewürfelte rote Zwiebeln, ein fein geschnittenes 5 cm langes Stück Ingwer und drei klein gehackte Knoblauchzehen (link) dazu, sobald die Samen einen feinen Duft verströmen. Lass die Zwiebeln und den Knoblauch auf kleiner Stufe 10 Minuten schmoren und gib drei Teelöffel Garam Masala und einen großen Esslöffel Kokosöl darüber. Schneide jetzt eine rote Chillischote in feine Ringe und gib sie zu der Zwiebel und den Gewürzen. Lass alles eine Weile so schmoren, bevor du 100 g gewaschene rote Linsen hinzufügst. Röste die Linsen eine Weile mit. Lösche dann alles mit 100 ml und 400 ml Kokosmilch ab. Die Linsen sollten nach 15 Minuten cremig sein. Runde das Ganze mit dem Saft einer halben Zitrone ab. Ein bisschen gehäckseltes Koriandergrün ist eine schmackhafte Dekoration. Wer großen Hunger hat, kann noch vier groß gewürfelte Kartoffeln mitschmoren lassen und Reis dazu reichen.

Guten Appetit für Zwei!

 

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