Gerstengras

Zugegeben, der Begriff Superfood ist in den Medien etwas überstrapaziert. Wenn aber EINE Pflanze diesen Aufkleber verdient hat, dann Gerstengras. Die unscheinbaren grünen Halme der Gerste sind so dicht gepackt mit Mineralstoffen, Vitaminen und anderen sekundären Pflanzenstoffen, dass sie unglaublich wertvoll in deiner Küche sind. Streng genommen gehört Gerstengras nicht zu den Kräutern, sondern ist, wie Weizen und Roggen, deren Gräser man ebenfalls essen kann, ein Süßgras. Weil das junge Grün jedoch so randvoll mit gesunden Inhaltsstoffen und einfach im Anbau ist, dauerte es nicht lange, bis die ersten meine ernte Teammitglieder es Zuhause ausprobiert haben. Mit dem Ergebnis: Frisches Gerstengras sollte auf keiner Fensterbank fehlen und hat definitiv ein freies Plätzchen auf unserer Kräuterseite sowie ab Frühsommer in deinem Kräuterbeet verdient

Gerstengras ist ein echtes Superfood

Drei gute Gründe Gerstengras selbst anzubauen

  1. Gerstengras enthält drei wichtige B Vitamine, die besonders Vegetariern und Veganern zu Gute kommen – frisches Gerstengras enthält außerdem einen großen Anteil Ballaststoffe
  2. Gerstengras anzupflanzen ist kinderleicht und gelingt auch im Haus, auf Balkonkästen und in Kübeln
  3. Du sparst beim selbst anziehen viel Geld, weil du keine überteuerten Instantprodukte kaufen musst
Gerstengras kannst du einfach selbst zu Hause ziehen
Achte darauf, dass Gerste ein Lichtkeimer ist

Standort & Boden

Mag die Sonne und wächst sogar in der Keksdose

So vielfältig die Inhaltsstoffe, so überraschender ist es, dass Gerstengras im Anbau so unkompliziert ist. Es gibt sich mit einem lockeren, unkrautfreien Boden jeder Qualität zufrieden. Dies liegt auch daran, dass du das Gras jung erntest, bevor es herangereift ist und Körner gebildet hat. Im Haus kannst du es auch auf Substrat oder in einem Keimgerät ziehen. Wie die meisten Pflanzen, mag Gerste einen Platz an der Sonne, keimt aber auch im Halbschatten und toleriert sogar schattige Standorte. In der Sonne wird die Nährstoffdichte allerdings am höchsten.

Im Haus kannst du Gerstengras überall ziehen, wo Platz ist. Gerste begrünt flache Schalen, Anzuchtbehälter, Auflaufformen, Backbleche, Balkonkästen, Keksdosen, Schubladen…Schubladen? Na gut, alles hat Grenzen…

Aussaat & Pflanzung

Quellen über Nacht für einen frischen Gerstenrasen

Für die Aussaat im Garten lässt du die Gerstengrassamen über Nacht mit etwas Wasser bedeckt in einer Schüssel quellen, da es dann schneller keimt und du früher ernten kannst. Es soll am Ende ein schöner dichter Gerstenrasen wachsen, also scheue dich nicht, die gequollenen Körner dicht zu streuen. Nur übereinander liegen sollen sie besser nicht. Gerste ist ein Lichtkeimer und soll nur mit ein wenig Erde zum Beschweren berieselt werden.

Frisch anbauen statt verarbeitet kaufen 

Das vitalstoffreiche Grün ist im Handel üblicherweise als Gerstengraspulver oder in Tablettenform erhältlich. Dann ist es selbstverständlich in mehreren Schritten industriell verarbeitet, büßt an Nährstoffen ein und ist unnötig teuer. Mit ein wenig Platz auf der Fensterbank oder in deinem meine ernte Wunschbeet hast du dein Gerstengras immer frisch und in Bioqualität zur Hand. Saftig geerntet enthält es übrigens noch Ballaststoffe, die in der verarbeiteten Form fehlen.

  • Aussaat: Auf der Fensterbank oder im Freiland, braucht es zimmerwarm
  • Saattiefe: Lichtkeimer – Saat direkt auf die Erde geben und nur mit wenig Erde bestreuen
  • Auspflanzen ins Beet: Ab Mitte Mai, in jedem Fall frostfrei
  • Reihenabstand: 20x20cm
  • Keimdauer: ein paar Tage
  • Kulturdauer/Erntereif: 5-10 Tage nach Aussaat
Weiche deine Samen über Nacht ein
Und säe sie dann in einem Topf aus

Im Video zeigt dir Natalie, wie du Gerstengras am besten aussäst, pflanzt und was alles Gutes drin steckt

Du möchtest Gerstengras ziehen?

In unserem Shop findest du Bio-Saatgut. Damit kannst du deine Gerstengras ganz einfach auf der Fensterbank selber ziehen. Bestelle unser „Smoothigras“ Gerstangras im meine ernte Shop.

Pflege

Wer schnell verzehrt wird, braucht wenig Pflege

So schnell wie es angebaut ist, so wenig Pflege benötigt Gerstengras – nämlich so gut wie gar keine. Gerstengras möchte behutsam gegossen werden, achte insbesondere in geschlossenen Gefäßen darauf, dass du nicht überwässerst und sich Staunässe bildet.

Wenn du es in deinem meine ernte Wunschbeet anpflanzt, achte vor der Aussaat darauf, dass das Beet penibel unkrautfrei ist. So gehst du sicher, dass wirklich nur Gerstengras auf deinem Teller landet. 

Natalie zieht ihr eigenes Gerstengras zu Hause
Am liebsten gibt sie Gerstengras in Smoothies

Krankheiten und Schädlinge

Die Besten ernten jung

Gerste kann eine Reihe von Krankheiten bekommen, darunter einige Mehltaue und spezielle Getreidekrankheiten. Weil du aber das Gras so frühzeitig erntest, ist es von Krankheiten und Schädlingen meist nicht betroffen.

Ernte & Aufbewahrung

Frühe Ernte ist lohnt sich

Etwa 5-7 Tage (hast du es nicht eingeweicht, dauert es etwas länger) nachdem sich die ersten Sprossen gezeigt haben, ist dein Gerstengras erntereif. Du erntest es so früh, weil der Gehalt an Nährstoffen und Vitaminen zu dieser Zeit am höchsten ist. Die Ernte ist easy peasy. Du schneidest es nach Bedarf mit einer Schere oder mit einem scharfen Messer knapp über der Erde ab. Du kannst das Gras nun sofort frisch verarbeiten oder in kleinen Bündeln zwischen feuchten Tüchern im Kühlschrank aufbewahren. 

Gerstengras schmeckt am besten frisch

Natalies Tipp: 

Zu viel Gerste gesät? Ungeduldig? Lust auf Abwechslung? Du musst nicht warten, bis die Gerste hochgewachsen ist. Auch die ganz jungen Sprossen sind gesund und lecker! Gib eine Handvoll über deine Salate oder auf dein Pausensandwich. Besonders für Kinder ist es toll, etwas selbst gezogenes zu ernten und im Anschluss zu essen – das unkomplizierte Süßgras eignet sich dazu ideal. 

  
Natalie, meine ernte Gemüsegärtnerin und Superfoodfan

Gerstengraspulver selbst herstellen

Gerstengras frisch zu genießen ist sicher der gesündeste Weg, wenn du aber ein paar Dinge beachtest, kannst du es auch Zuhause im Backofen trocknen und es zum Beispiel an Freunde verschenken oder mit auf Reisen nehmen. Breite das Gras dazu auf dem Backblech aus und stelle den Backofen nicht höher als 40 Grad. Achte darauf sehr genau, denn die Vitamine im Gerstengras sind zum Teil nicht hitzebeständig. Öffne die Backofentür einen Spalt breit, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Das trockene Gerstengras kannst du nun verarbeiten oder zu Pulver zermahlen. UV-Licht kann wertvolle Inhaltsstoffe zerstören – verwende für die Aufbewahrung am besten dunkle Gläser oder klebe Schraubgläser mit Papier ab.

Nährstoffe & Wirkung

Gerstengras-Vorreiter: Hippokrates und Hildegard von Bingen

Gerste wird seit mehr als 6000 Jahren von Menschen angebaut und genutzt. Wir nutzen das Getreide, um Brot zu backen und Bier zu brauen, die Graupen wandern in kräftige Suppen und Eintöpfe und die Keimlinge in knackige Salate. Die Heilkraft des Gerstengrases ist schon seit der Antike bekannt. Der berühmte Arzt des antiken Griechenlandes Hippokrates zerstampfte es und verabreichte es seinen Patienten zur Stärkung. Gerstengraswasser wurde von Hildegard von Bingen Patienten empfohlen, die unter Atemwegserkrankungen und Asthma litten.

Mehr Kalzium als Kuhmilch

In den vergangenen Jahren hat Gerste als Heilpflanze eine Renaissance erfahren. Japanische Wissenschaftler haben in den sechziger Jahren den hohen Gehalt des Gerstengrases an einer komplexen Vitalstoffkombination bestätigt. So punktet Gerstengras mit mehr Vitamin B11 und Kalzium als Kuhmilch, mit mehr Vitamin C als Zitronen, einem hohen Gehalt an Eisen und Aminosäuren, Ballaststoffen, Spurenelementen und Folsäure, sowie einer großen Portion Zink. Außerdem hat Gerstengras eine hohe Bioverfügbarkeit, das bedeutet, dass seine Nährstoffe der jungen Pflanze auch zuverlässig vom Körper aufgenommen werden können – ideal also für ein starkes Immunsystem.

Im späteren Entwicklungsstadium investiert die Pflanze dann eher in die Entwicklung von Blüten und Körnern. Damit nimmt auch der Gehalt an Chlorophyll, Proteinen und Vitaminen stark ab. Chlorophyll ähnelt übrigens unseren roten Blutkörperchen und kann sich von daher begünstigend auf den Blutaufbau auswirken.

Konkurrenz für jede Vitaminpille – Das steckt drin:

  • Vitamin C
  • B-Vitamine inkl. B12
  • Eisen
  • Zink
  • Kalzium
  • Folsäure
  • Aminosäuren
  • Ballaststoffe
  • Chlorophyll

Verarbeitung und Rezeptinspiration

Motzt Sushi und Desserts auf

Als giftgrüne Smoothiezutat ist das Gerstengras der Superstar unter den natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln. Aber Gerstengras findet noch mehr Anwendungsmöglichkeiten als Topping auf dem Salat, auf Sandwiches und in Buddha Bowles. Weil es mild, süßlich und frisch im Geschmack ist, passt es eigentlich überall rein und deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. 

Flüssiges Gras

Du kannst Gerstengras so gut wie jedem grünen Smoothie zusetzen oder es als Einzelzutat in deinen Entsafter geben. Anders als andere grüne Blattgemüse ist Gerstengras nicht bitter und kräftig, sondern mild und weich. So harmoniert es hervorragend mit all deinen Vorlieben und bietet sich auch besonders in Saftkuren an.

Gerstengras-Maki 

Probier doch mal, Gerstengras in deine Sushi Maki einzurollen. Der grasige Geschmack passt super zu Lachs, Algen, Avocado oder Gurke und das heimische Gras setzt macht die asiatischen Rollen fast noch exotischer. 

Giftgrüner Pudding

Und zu guter Letzt: Wie wäre es mal mit einem leuchtend grünen Nachtisch? Gib zerstoßenes Gerstengras in die (Pflanzen-) Milch für deinen Vanillepudding und du erhältst eine gesunde Schleckerei, die auch Kinderaugen zum Leuchten bringen wird.

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