Die fünf größten Gärtnerfehler

Fehler sind zum einen menschlich und zum anderen kann man aus ihnen hervorragend lernen. Ein paar Fehler allerdings sind ganz einfach zu vermeiden und erleichtern einem dazu noch die Arbeit. Vor allem Gartenneulinge sollten nicht verzagen, wenn etwas mal nicht sofort so wächst und gedeiht, wie sie es sich wünschen, sondern neugierig ausprobieren, beobachten oder nachfragen. Gärtnern ist ein Lernprozess mit schnellen und vor allem schmackhaften Erfolgen und selbst alte Hasen lernen immer noch neue Tricks und Kniffe. 

Fehler Nr. 1 – Falsches Gießen

Als Gartenneuling glaubt man häufig, das Gärtnerleben bestünde zu 90% aus Gießen – es wird allerdings zu viel und falsch gegossen. Durch das oberflächliche Bewässern mit der Tülle (Regenaufsatz für die Gießkanne), bleibt meist nur die oberste Erdschicht feucht und das Wasser dringt nicht bis an die Wurzeln, bzw. Wurzeln bilden sich nur oberflächlich. Wird dazu noch großflächig gegossen, freut sich das Unkraut zwischen den Reihen.

Grünohr-Tipp

Gieße weniger oft, dafür umso kräftiger – so „wachsen“ die Pflanzen dem Wasser hinterher und bilden lange, starke Wurzeln. Gieße außerdem nah an der Pflanze und vermeide großflächige, leichte Bewässerung. Bei hohen Temperaturen gieße nur früh morgens oder abends. Kartoffeln oder Zwiebeln müssen so gut wie gar nicht gegossen werden.

Fehler Nr. 2 – Harter, unbearbeiteter Boden

Oftmals wird der Boden nicht bearbeitet und damit „umsonst“ gegossen. Da das Wasser durch knochenharten, trockenen Boden kaum zur Pflanze hindurch dringt, verflüchtigt es sich schnell. Einfacher als umsonst schwere Kannen zu schleppen ist es, durch aufgelockerten Boden dafür zu sorgen, dass das Wasser optimal in den Boden gelangt und dort länger verbleibt. So sagt schon ein alter Gärtnerspruch: Einmal Hacken spart dreimal Gießen!

Auch Mulchen hält die Feuchtigkeit in deinem Boden und erspart dir schwere Gartenarbeiten.

Grünohr-Tipp

Hacke den Boden um deine Pflanzen herum locker! Dadurch wird die oberste Erdschicht aufgelockert und es kommt mehr Luft in den Boden. Zudem werden die Kapillare im Boden, durch die das Wasser insbesondere bei Wind verdunstet, unterbrochen und mit einem kleinen Deckel aus Erde versehen.

Fehler Nr. 3 – Schlechtes Timing beim Beikraut

Anfangs ist es nicht immer leicht, das Beikraut vom Gemüse zu unterscheiden. Wird dann zu früh gejätet, kann es passieren, dass man frisch gekeimte Gemüsesprösslinge mit herausreißt oder durch Aufwühlen der Erde die Keimung verhindert. Aber auch zu langes Warten ist ein häufiges Problem – hier wird das Beikraut bereits sehr groß. Die Folge: Man kommt nur noch mit Mühe hinterher und es wird schwerer, auch die Wurzel zu entfernen. Auch zu unregelmäßiges Jäten und das Jäten bei ausgetrocknetem Boden machen das Gärtnerleben unnötig schwer. Bei trockenem Wetter ist das Hacken viel schneller und effektiver! Unkraut jäten gehört übrigens zu den wichtigsten Gartenarbeiten im Mai.

Grünohr-Tipp

Jäte, sobald du unerwünschtes Beikraut vom Gemüse unterscheiden kannst und bleibe am Ball – sind die Gemüsereihen in einer Linie ausgesät, kannst du alle „Ausreißer“ dieser Linie dem Beikraut zuordnen. Jäte nach dem Regen – bei feuchtem Boden, geht es deutlich einfacher! Belasse das gejätete Beikraut bei Trockenheit im Garten – es wird flott vergehen, den Boden feucht halten und als Gründüngung dienen.

Fehler Nr. 4 – Zu dichtes Ausbringen

„Viel hilft viel“ lautet das Motto bei so manchem Gemüsegärtner, wenn die Vorfreude auf den vollen Erntekorb groß und das Saatgut zahlreich vorhanden ist. Es wird munter drauf los gesät und den Pflanzabständen getrotzt – Mutter Natur wird es schon richten. Auch großzügig eingekaufte Jungpflanzen werden in guter Absicht Blatt an Blatt platziert. Das Ergebnis: Die Pflanzen stehen häufig viel zu eng und blockieren sich gegenseitig.

Grünohr-Tipp

Halte den empfohlenen Pflanzabstand auf der Saatguttüte ein oder orientiere dich an unserem Aussaat- und Pflanzkalender. Beim Aussäen ist außerdem wichtig, dass das Saatgut in der richtigen Tiefe in die Erde kommt (meist so tief, wie es groß ist). Drücke es leicht an, wenn du es einbringst und warte auf den nächsten Regen. Vorgezogene Pflänzchen solltest du kräftig angießen, wenn sie ins Beet kommen. Markiere dir im Beet, was du wo ausgebracht hast.

Alter Hase-Tipp

Überlege dir vorab einfach, wie groß die Pflanze sein wird, wenn sie erntereif ist – damit weißt du automatisch, wie viel Abstand die Pflanzen in einer Reihe benötigen.

Fehler Nr. 5 – Ungeduld im Gemüsegarten

Wen einmal das Gärtnerfieber gepackt hat, der ist so leicht nicht mehr zu bremsen. Motivation ist gut, Ungeduld hingegen kann schnell zu Fehlern führen, über die man sich später ärgert. So werden neben Pflanzabständen auch Aussaat- und Pflanzzeitpunkte gerne zur Tücke. Zu eiliges Nachsäen von Spinat oder Feldsalat kann diese zum falschen Zeitpunkt direkt in die Blüte treiben. Ein starkes Nervenkostüm zahlt sich auch in anderen Bereichen des Gärtnerns aus – schon beim Vorziehen ist Disziplin und Beharrlichkeit gefragt: Wer zu früh startet, dem vergeilen die jungen Pflänzchen.

Grünohr- und Althasen-Tipp: Durchatmen!

Entspann dich und mach keinen Wettbewerb aus deinem Garten. Erinnere dich daran, dass du hier unter freiem Himmel vom stressigen Alltag abschalten kannst und die Natur das Tempo vorgibt. Halte dich an Empfehlungen zu Abständen und Ausbringungszeitpunkten und ärgere dich nicht, wenn etwas mal nicht klappt. Aber das Wichtigste: Mach dein Handy aus und lass dich auf das Abenteuer ein, deinem Essen beim Wachsen zuzusehen 🙂

Ina geht im Video auf die häufigsten Fehler im Gemüsegarten

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