Pilze züchten

Das ganze Jahr eigene Pilze ernten – so leicht geht‘s!

Pilze sind stolze Nährstofflieferanten. Sie warten mit jeder Menge Kalium, Selen und Niacin auf und ergänzen damit deinen Speiseplan um wichtige Spurenelemente. Ihr hoher Eiweißgehalt und ihr Gehalt an B Vitaminen macht sie wertvoll für Vegetarier und Veganer. Pilze versorgen dich mit Ballaststoffen und sind dabei kalorienarm. Du musst aber keine kilometerlange Wanderung im Wald unternehmen, um deinen Teller mit einer leckeren Pilzmahlzeit füllen zu können. Pilzzuchtsets für zuhause machen es möglich! Die Anzucht vieler aromatischer Edelpilzsorten im eigenen Haus oder Garten ist kinderleicht und ganzjährig möglich.

Viele Pilzsorten kannst du auch zu Hause züchten

Inhaltsverzeichnis

Warum Pilze anbauen?

Pilze anzubauen ist ein dankbares Selbstversorgerprojekt, das richtig viel Spaß macht. Du brauchst wenig Platz und wenig Equipment und wirst schon bald mit reicher Ernte belohnt. Je nach Sorte zeigen sich oft schon nach wenigen Tagen die kleinen Köpfchen, und nach weiteren wenigen Tagen lassen sich die Pilze ernten und verspeisen. Einmal angelegt, kannst du je nach Pilzkultur bis zu drei Jahre lang Pilze ernten.

Das Anbauen von Pilzen ist ein dankbares Selbstversorgerprojekt und bietet eine Menge Vorteile für deine Ernährung und die Umwelt. Selbstangebaute Pilze sind frei von Pestiziden und Herbiziden und haben einen geringeren Nitratgehalt als Wildpilze. Außerdem entfallen Transport und Verpackung. Der Anbau von Pilzen bereichert den Speiseplan besonders in den kühleren Monaten im Frühjahr und Herbst, wenn die Beete nicht mehr so viel Ernte abwerfen. Speisepilze sind sehr vielseitig und können in vielen verschiedenen Gerichten verwendet werden – von Suppen und Saucen bis hin zu delikater Pasta, vollwertigen Salaten und als Fleischersatz in vegetarischen und veganen Gerichten.

Ein großer Vorteil der Pilzzucht ist, dass sie wenig Platz benötigt. Selbst auf dem Balkon oder der Terrasse kannst du Pilze erfolgreich anbauen. Hochbeete oder Pflanztaschen sind ideal für die Anzucht deiner Pilze, Kräuter, Salate und Balkongemüse.

Welche Pilze lassen sich zuhause züchten?

Immer mehr Pilzsorten können mittlerweile zu Hause, im Garten oder auf dem Balkon selbst gezüchtet werden. Für Haus und Wohnung bieten sich fertige Pilzzucht-Boxen an, im Garten kannst du alte Baumstämme mit Myzel-geimpften Dübeln versehen. 

Pilze im Haus züchten

Für die Hauszucht geeignete Pilze sind: 

Für die Pilzzucht zu Hause gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten gelingt der Einstieg mit Pilz-Fertigkultursets, die bereits Pilzmyzel und ein geeignetes Substrat enthalten. Pilze wachsen gut auf stickstoffhaltigem Untergrund wie Stroh, Sägemehl oder Kaffeesatz und benötigen wenig Licht, aber hohe Feuchtigkeit. Ein unbeheizter, feuchter Raum mit 10-15 Grad, wie ein Keller oder Badezimmer, ist ideal. Mit der richtigen Luftfeuchtigkeit kannst du schon bald deine eigene Pilzernte genießen.

Pilze im Garten oder auf dem Balkon züchten

Pilze im eigenen Garten anzubauen ist eine großartige Möglichkeit, frische und schmackhafte Zutaten direkt vor deiner Haustür zu haben. Es ist einfacher, als du denkst, und erfordert nur wenig Ausrüstung und Pflege. Hier sind verschiedene Methoden, wie du erfolgreich Pilze im Garten anbauen kannst.

Für den Garten bieten sich folgende Pilze an:

Pilze auf Holzstämmen

Eine besonders einfache und nachhaltige Methode, Pilze zuhause anzubauen, ist die Zucht auf Holzstämmen. Diese Technik eignet sich hervorragend für holzbewohnende Pilzarten wie Shiitake, Austernseitlinge und Limonenpilze, die auf frischen Hartholzstämmen gedeihen.

So funktioniert’s:

  1. Wähle das richtige Holz:
    Am besten verwendest du frische Hartholzstämme von Eiche oder Buche. Achte darauf, dass das Holz gesund und frei von Krankheiten ist. Der Stamm sollte einen Durchmesser von 10–25 cm haben und frisch geschlagen, aber nicht zu alt sein.

  2. Pilzbrut einbringen:
    Bohre Löcher im Abstand von etwa 10–15 cm entlang des Stammes. Diese sollten eine Tiefe von ca. 3–4 cm haben. Fülle die Löcher mit Pilzdübeln oder Pilzbrut, die du in vielen Gartencentern oder spezialisierten Online-Shops findest.

  3. Löcher verschließen:
    Um die Pilzbrut vor äußeren Einflüssen zu schützen und das Wachstum zu fördern, verschließt du die Bohrlöcher mit Wachs. Dies kann Bienenwachs oder spezielles Käsewachs sein, das das Eindringen von Schimmel und anderen Erregern verhindert.

  4. Stämme richtig lagern:
    Staple die vorbereiteten Stämme an einem schattigen, feuchten Ort. Ideal ist ein Platz im Garten, der vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Achte darauf, dass der Boden ausreichend Feuchtigkeit bietet, ohne dass Staunässe entsteht.

  5. Pflege und Ernte:
    Halte die Stämme regelmäßig feucht, besonders in trockenen Perioden. Nach 6–12 Monaten solltest du die ersten Pilze ernten können. Die Erntewellen wiederholen sich in der Regel über 3 bis 5 Jahre, je nach Pilzart und Wetterbedingungen.

Mit dieser einfachen Methode kannst du über Jahre hinweg frische Pilze ernten und so deinen eigenen Pilzvorrat aus dem Garten genießen. Perfekt für alle, die auf natürliche Weise ihre eigenen Lebensmittel produzieren möchten!

Pilzbeete im Gartenboden

Eine weitere Methode ist das Anlegen von Pilzbeeten im Gartenboden. Diese Methode eignet sich gut für Austernpilze oder Braunkappen. Wähle dazu eine schattige, gut durchlüftete Stelle in deinem Garten. Mische den Boden mit Kompost. Verteile die Pilzbrut gleichmäßig im Beet und arbeite sie leicht in den Boden ein. Halte das Beet ständig feucht, aber nicht nass. Bedecke es mit einer dünnen Schicht Stroh oder Laub. Mit etwas Geduld kannst du schon nach einigen Wochen die ersten Pilze ernten.

Pilze auf dem Balkon

Austernpilze und Braunkappenpilze wachsen besonders gut in Substraten wie Stroh, Kaffeesatz oder Holzspänen. Die beste Anlagezeit hierfür liegt im Zeitraum von März bis Oktober, wobei die Kultur in den ersten 6-8 Wochen keinem Frost ausgesetzt sein sollte. Die Pilze bilden ihre Fruchtkörper je nach Art von Februar bis November aus. Zur Vorbereitung der Substratblöcke werden diese in einem Behälter mit 8 Litern heißem Leitungswasser (bis 50°C) aufgeweicht. Eventuell überschüssiges Wasser muss nach dem Aufquellen ausgedrückt werden, bis kein Wasser mehr austritt. Die Blöcke werden anschließend mit einer sauberen Schaufel zerkrümelt und gründlich durchmischt, sodass keine groben Stücke mehr übrig sind. Für die Zucht auf Balkon und Terrasse empfiehlt sich ein windgeschützter, halbschattiger bis schattiger Standort. Ein geeignetes, größeres Gefäß wird zunächst mit etwas Kompost- oder Gartenerde befüllt, bevor das Substrat darüber verteilt wird. Die Dübel sollten gleichmäßig in das Substrat gedrückt werden. Ideal für die Anlage eines Pilzbeetes auf dem Balkon sind Pflanztaschen in den Größen 20 oder 30 Liter, da sich darin keine Staunässe bilden kann. Zum Abschluss wird das Substrat mit maximal 3 cm Mutterboden abgedeckt. Sollte dieser lehmhaltig schwer und nicht locker sein, ist es besser, Komposterde, gekaufte Gartenerde oder Torf zu verwenden. Rindenmulch ist nicht geeignet. Die Pilzkultur sollte vor Schnecken geschützt werden.

Pilze: Weder Fleisch noch Gemüse

Pilze sind kein Gemüse

Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere. Sie bilden in der Biologie neben Tieren und Pflanzen das dritte große Reich zellkerntragender Lebewesen. Pilze gibt es in großer Vielfalt. Speisepilze werden seit Beginn der Menschheit zur Ergänzung unseres Speiseplans gegessen. Sie wachsen zum Großteil unterirdisch in einem weit verzweigten System, dem Mycel. Wir essen jedoch nur den oberirdischen Fruchtkörper aus Stamm und Kappe. 

Pilze sind kalorienarme Nährstofflieferanten

Pilze sind durch ihren hohen Wasseranteil sehr kalorienarm. Außerdem liefern sie wertvolle Ballaststoffe und können nennenswert zur Folatzufuhr beitragen. Einige Ernährungswissenschaftler schreiben den verschiedenen Pilzsorten sogar Heilwirkung zu. Aber auch davon abgesehen, ist der Verzehr von Steinpilz, Austernpilz, Champignon und Co. aus gesundheitlichen Gründen zu empfehlen.

Pilze enthalten andere Kohlenhydrate als Pflanzen. Das, was bei Pflanzen die Stärke ist, ist in Pilzen das Mannit, eine besonders für Diabetiker geeignete Zuckerart. Aber auch alle anderen Esser profitieren vom niedrigen glykämischen Index der Pilze. Darüber hinaus hat Mannit als Ballaststoff eine positive Wirkung auf die Verdauung. Shiitake und Austernpilz sind besonders empfehlenswert für Veganer, weil sie B Vitamine und reichlich Protein enthalten.

Vergiftungsgefahr – Können Pilze schädlich sein?

Pilze aus dem Wald sind mit Vorsicht zu genießen, denn das Mycel reichert auch im essbaren Teil der Pilze Schwermetalle an. Das Ausmaß der Anreicherung ist unter den verschiedenen Pilzarten unterschiedlich.

Solltest du Pilze im Wald selbst sammeln oder Wildpilze kaufen, dann schlage die mögliche Schwermetallanreicherung der Sorten nach. Eine andere ernstzunehmende Gefahr bei der Wildsammlung von Pilzen ist die Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern. Nicht wenige Pilze können lebensgefährliche Vergiftungen verursachen. Hier helfen auch Pilzberatungsstellen bei Unklarheit weiter.

Bei der Zucht auf eigenen Substraten im Haus oder Garten ist die Anreicherung von Schwermetallen ausgeschlossen und auch was Vergiftungen betrifft, bist du auf der sicheren Seite.

Pilze sind kalorienarm und liefern wertvolle Ballaststoffe
Steinpilze zählen zu den beliebtesten Pilzen

Umami – Der fünfte Geschmack

Umami, das japanische Wort für „wohlschmeckend“ oder „köstlich“, wurde als fünfter Geschmackssinn neben süß, sauer, salzig und bitter anerkannt. Entdeckt wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts von Kikunae Ikeda, der den Geschmack von Glutamat in einer Brühe aus Kombu-Algen isolierte. Umami wird oft als herzhaft oder fleischig beschrieben und entsteht durch Aminosäuren wie Glutamat und Nukleotide wie Inosinmonophosphat (IMP) und Guanosinmonophosphat (GMP).

Pilze – Umami-Bomben der Natur

Pilze sind wahre Umami-Wunder und verleihen vielen Gerichten Tiefe und Komplexität. Sie enthalten hohe Konzentrationen von Glutamat und Nukleotiden, die den umami-Geschmack verstärken.

Beliebte Umami-reiche Pilze sind Shiitake, Champignons und Steinpilze. Mehr Infos findest du hier.

Wohin damit? Pilze richtig aufbewahren

Du wirst dich bei guter Pflege nicht vor Pilzen retten können. Manche von ihnen lassen sich roh essen, andere Arten müssen vor der Zubereitung gegart werden. Aber wohin mit dem Überschuss? Frische Pilze halten sich mehrere Tage problemlos im Kühlschrank. Auch, wenn sie ein wenig trocken geworden sind, lassen sie sich mit ein paar Spritzern lauwarmen Wassers schnell „wiederbeleben“.

Wer nun immer noch zu viele Pilze hat, muss nicht verzagen: Pilze lassen sich hervorragend in Dörrgeräten trocknen. Wer keins hat, kann die Pilze auch in Scheiben schneiden und luftig auf einem Backblech ausbreiten. Im 50 Grad warmen Backofen trocknen die Pilze dann, bis alle Flüssigkeit verdampft ist.

Einfrieren ist eine weitere Option. Dazu schneidest du deine Pilze ganz einfach klein und gibst sie ins Gefrierfach.

Pilzkulturen für zu Hause kaufen

Mit einem Pilzzuchtset kannst du deine Pilze bei dir zu Hause wachsen sehen und unter optimalen Wachstumsbedingungen eine reiche Pilzernte einfahren. Suche dir deine Lieblingspilze im meine ernte Shop aus und beginne gleich morgen mit der Zucht.

Das sagen unsere Kunden:

„Das Pilzgeschenk kam super an. Letztes Jahr hatte mein Sohn schon viel Vergnügen mit der reichlichen Ernte, jetzt ist er gespannt, wie die Pilze dieses Jahr wachsen.“ 

⭐⭐⭐⭐⭐ von Hilke P. zum Steinpilzset

Finde wie Hilke das perfekte Geschenk in unseren Pilzzucht-Sets 

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