Ameisen bekämpfen im Gemüsegarten

Ameisenbekämpfung ist in vielen Fällen gar nicht notwendig, denn Ameisen sind im Gemüsegarten sehr nützlich, da sie abgestorbene Pflanzenteile als Biomasse in den Boden bringen. Zudem sorgen sie mit ihren Gängen für Entlüftung ernähren sich von Schädlingen wie Drahtwürmern, Kohlweißlingsraupen oder Schneckeneiern. In zu großer Anzahl können sie aber lästig werden, müssen jedoch nicht getötet werden. Es reicht Ameisen zu vertreiben.

Richten Ameisen Schaden an?

Grundsätzlich schaden ein paar Ameisen im Garten nicht. Im Gegenteil. Sie zersetzten Pflanzenabfälle und lockern den Boden. Wenn du allerdings ein großes Nest bei dir im Garten oder im Hochbeet hast, kann es passieren, dass dieses Nest die Wasserversorgung der Wurzeln einschränkt. Sitzt das Nest rund um die Wurzeln, fehlt diesen durch die Hohlräume der Bodenanschluss und damit die Zufuhr zu Nährstoffen.

Der größere Schaden wird indirekt erzeugt, denn Ameisen schützen Blattläuse. Sie ernähren sich von dem süßen Saft der Läuse und verteidigen ihre Futterquelle nicht nur gegen Fressfeinde wie Marienkäfer, sie siedeln die Läuse mitunter auch auf Pflanzen näher an ihrem Nest um. Clever! Für den Gärtner bedeutet dies allerdings, dass die Blattlauspopulation schnell überhand nimmt und die Pflanzen schädigt.

Ameisen am Kohlrabi

Ameisen an aufgeplatzten Kohlrabis

Wenn Kohlrabis unregelmäßig Wasser bekommen, platzen sie häufig auf. An der Rissstelle finden sich gern Ameisen ein, da diese Stellen anfänglich feucht sind und so Flüssigkeit für die kleinen Krabbler bieten. Eventuelle Fraßspuren sind für den Verzehr nicht weiter schädlich. Schneide einfach großzügig die ohnehin trockenen Stellen weg.

Statt Ameisen vernichten, Ameisen vertreiben

Wenn du dich fragst, ob du im Garten Ameisen beseitigen musst, dann sagen wir nein, Gift gegen Ameisen ist absolut nicht notwendig. Denn Ameisen an sich sind keine Gefahr. Anders als bei Kartoffelkäfern wo eigentlich nur Absammeln und Töten deine Ernte sichern, reicht es, Ameisen den aktuellen Wohnort ein wenig zu vermiesen und sie damit zum Umzug zu zwingen. Egal ob natürliche Mittel gegen Ameisen oder eine Umzugshilfe – alle Maßnahmen gegen Ameisen, die wir empfehlen, zielen nur auf ein Verdrängen der Ameisen ab.

Kein Buffet für Ameisen: Blattläuse bekämpfen

  • Da Ameisen vom süßen Honigtau der Blattlauskolonien angezogen werden und ein von Blattläusen gestellte Buffet gegen deren Feinde verteidigen, ist es hilfreich, frühzeitig gegen Blattläuse vorzugehen.

Ameisen mögen es nicht nass

  • Feuchte Füße mögen Ameisen gar nicht, deshalb kann intensives Wässern der Nester die Insekten zu einem Umzug bewegen. Egal ob im Blumentopf, im Hochbeet oder im Freiland – wenn du an ein paar Tagen hintereinander das Nest flutest, suchen sich Ameisen bald ein neues Heim

Nutze den Geruchssinn der Ameise aus

Ameisen haben einen empfindlichen Geruchssinn, der in diesem Fall hilfreich ist:

  • Stecke beispielsweise eine Zimtstange in das Ameisennest
  • Auch Zitronenscheiben, Tomatenblätter, Nelken oder Chilipulver, die du in die Ameisenstraßen oder am Nest platzierst, hat meist zur Folge, dass die Tiere sich einen anderen Platz suchen
  • Essig, Thymian oder Lavendel sind weitere Duftrichtungen, die Ameisen das Weite suchen lassen
  • Die vielseitig einsetzbare Brennnesseljauche hilft ebenfalls. Zum einen riecht die Brennnesseljauche stark und unangenehm, was Ameisen nicht gefällt, zum anderen stärkt die Jauche die Pflanze, so dass diese den Befall besser verkraftet. Verdünnte Brennnesseljauche direkt auf die Pflanze gesprüht, vertreibt zum Blattläuse.

Ameisen umsiedeln

Wenn Vertreiben nicht hilft oder die Ameisen mit den obigen Tipps nicht weit genug wegziehen, dann kannst du sie auch umsiedeln. Hierbei musst du nicht das eigentliche Nest ausgraben und umsetzen, sondern kannst mit einem einfachen Trick die Ameisen aus ihrem bisherigen Heim locken.

Topf als Umzugshilfe

Dem Umzug der Ameise kannst du aber noch mit einem weiteren Trick nachhelfen:

  • Stelle einen mit Stroh oder Holzwolle gefüllten Topf mit der Öffnung nach unten neben das Nest
  • Schon bald wirst beobachten können, wie die Tiere dies als neues Zuhause annehmen und ihre Puppen in den Topf transportieren
  • Ist der Umzug abgeschlossen, steche mit dem Spaten die Erde um den Topf aus und transportiere Topf samt umgrenzender Erde an einen anderen, ausreichend weit entfernten Platz
Tontopf mit Stroh und Erde füllen
Tontopf mit der Öffnung nach unten aufstellen

Ameisen im Haus bekämpfen

Ameisen mögen trockene, warme Plätze, nisten gern unter Terrassenplatten oder in Blumentöpfen, die sich aufgrund der Größe schneller erwärmen. Da eine Haustür keine Barriere für Ameisen darstellt, können deine Gartenbewohner sich mitunter auch ins Haus oder in deine Gartenhütte verirren.

Lasse also keine Leckereien offen rumliegen. Egal ob angebissene Äpfel oder Melonenschalen, für Süßes haben Ameisen eine besondere Antenne.

Stelle im Gegenzug auch hier Lavendel oder andere stark duftende Kräuter auf. Auch der Duft von Essig schreckt ab. Falls du selbst mit Essiggeruch kein Problem hast, fülle etwas Essig gegen Ameisen in kleine Schalen und platziere sie in der Nähe des Nestes oder auf die Ameisenstraße.

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