Insektenfreundlich Gärtnern

Schmetterlinge, Wildbienen, Käfer und viele weitere Gattungen sind schöne, aber vor allem für unser Ökosystem immens wichtige und daher schützenswerte Arten. Als Bestäuber für Nutzpflanzen aber auch als Nahrungsgrundlage für Vögel, Amphibien oder Igel sind die kleinen Krabbelfreunde unerlässlich.

Feenwiese aus dem meine ernte Shop

Jeder kann etwas gegen das Insektensterben tun!

In Zeiten von flächendeckender Monokultur mit hohem Pestizid-Einsatz sowie dichter Bebauung und damit einhergehender Versiegelung der Flächen in Städten, aber auch dem neuen Trend „Steinfläche“, mangelt es Insekten hierzulande mehr und mehr an Lebensgrundlage.

Die gute Nachricht: 
Es ist gar nicht schwer, den eigenen Garten oder Balkon so zu gestalten, dass die Insekten eine passende Lebensgrundlage finden: Schaffe dazu ein reichhaltiges Nahrungsangebot und Behausungen.

Jede noch so kleine Blüte und Unterschlupfmöglichkeit bewirkt Großes für die kleinen Flug- und Krabbeltiere.

 

Mit diesen 8 Tipps werden Insekten satt!

1. Mach einen Teil deines Rasens zur Blumenwiese

Ein Rasen ist zwar besser als eine mit Kieselsteinen gefüllte Fläche, aber im Nahrungsangebot für Biene Maja und Co. unterscheidet er sich kaum. Mache kurzerhand einen Teil des Rasens zu einer Wildblumenwiese. Lasse dazu an ein paar Ecken die Pflanzen wild wachsen. Vielleicht kommst du so an Wilde Möhre, Nachtkerze oder an eine imposante Kratzdistel. Alternativ kannst du eine Blumenwiese professionell anlegen.

Tipp: Falls du einen Mäh-Roboter anschaffen möchtest, achte darauf, dass die Klingen für Igel oder andere Bewohner deines Gartens nicht gefährlich sind.

Kaum eine Insektenart kann im Rasen leben
Eine Wildbiene auf Steffis Balkon

2. Lass es blühen – und zwar von Frühling bis Herbst!

Insekten brauchen nicht nur punktuell, sondern die gesamten warmen Monate hindurch ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Wenn du die Möglichkeit hast, einen Garten oder ein Staudenbeet anzulegen, dann achte darauf, dass die Pflanzen sich in ihrer Blühphase möglichst ablösen über die ganze Saison verteilt aufgehen. Das erfreut nicht nur die Insekten, sondern auch dein Auge.

Bei einer Blumenmischung blüht meist immer irgendetwas

 

3. Lieber buntes Heimspiel statt Exoten

Je vielfältiger die Arten der Blumen, desto besser. Heimischen Sorten solltest du dabei den Vorzug geben, weil unsere Insekten damit in aller Regel mehr anfangen können, als mit exotischen Vertretern.

 

Eine Strelitzie ist nur etwas für „unser Auge“

4. Üppige Pracht macht nicht unbedingt satt

Grundsätzlich solltest du auf üppig gefüllte Blüten verzichten: Sie locken mit ihren Farben zwar die Insekten an, bieten ihnen aber fast keine Nahrung. Mit den gelb blühenden Forsythien verhält es sich leider ganz ähnlich, sie sind, wie viele gängige Zierblumen, leider nicht insektenfreundlich.

Tipp: Frag in deiner Gärtnerei nach bienenfreundlichen Blumenarten oder achte auf entsprechende Symbole.

Geranien bringen keine Nahrung für Bienen

5. Setze nektar- und pollenreiche Gewächse ein

Wilde Malve, Wiesensalbei, Mädesüß, Akelei, Natternkopf, Nachtviole, Seifenkraut oder Blutweiderich – aber auch verschiedene Kleearten oder Spitzwegerich, die sich in vielen Rasenflächen finden, haben ein gutes Nahrungsangebot für Insekten. 

Auf Markus Wildmöhren fühlen sich Käfer wohl

6. Doppelt gut: Kräuter und essbare Blumen

Viele Kräuter oder essbare Blumen haben prima Blüten – du hast also davon auch etwas für die Küche. Beispiele sind Oregano, Lavendel, Thymian, Schnittlauch, Minze, Dill, Ringelblume oder Kapuzinerkresse.

Schmeckt Mensch wie Insekt: Kapuzinerkresse
Die wilde Kratzdistel zieht viele Insekten an
Auch Kornblumen „schmecken“
Dillblüten werden gerne angeflogen

7. Obstbäume statt Zierhölzer pflanzen

Obst versorgt die Insekten zur Blütezeit reichlich mit Nahrung. Pflanze daher Obstbäume in deinem Garten. Himbeere, Brombeere, Kirsche oder Apfel liefert also sowohl dir als auch den Insekten einen gedeckten Tisch. Übrigens: An heruntergefallenem und „schlechtem“ Obst saugen und fressen ebenfalls gerne manche Schmetterlinge und andere Insekten.

Jede Biene freut sich über einen Pflaumenbaum

8. Wildkräuter und Gemüse mit Raupen teilen

Schmetterlinge brauchen auch Futterpflanzen für ihre Raupen. Die Brennnessel liefert hier für sehr viele Arten die Grundlage. Entferne sie also nicht, wenn du sie im Garten hast. An deinen Möhren, am Fenchel oder anderen Doldenblütlern finden sich mit etwas Glück die farbenprächtigen Raupen des schönen Schwalbenschwanzes. Vielleicht denkst du drüber nach, dein Gemüse der seltene Schwalbenschwanzraupe zu überlassen, wenn du sie in Dill & Co. entdeckst?

Schwalbenschwanzraupe am Dill

Biete den Insekten eine Unterkunft!

Neben der Nahrung benötigen die Insekten auch einen Unterschlupf – sei es als Rückzugsort, als Brutstätte oder als Winterquartier. Auch hier kannst du den Tieren mit einfachen Mitteln große Hilfe leisten.

Tipp 1: Ein Bienenhaus aufstellen

Bienenhaus selber bauen

Du kannst ganz einfach selbst ein Wildbienenhotel basteln. Nimm dir einen abgelagerten Klotz von hartem Laubholz wie Buche und bohre mit verschiedenen Durchmessern von etwa 3-6 mm splitterfrei Gänge hinein. Löcher mit Schleifpapier und Rundfeile abschleifen, da die Flügel sonst verletzt werden. Löcher von 2-9 mm werden beflogen. Der NABU hat ebenfalls Bastelvorschläge.

Bienenhotels lassen sich leicht selber bauen
Löcher im Holz dienen als Nistplatz

Tipp 2: Gartenabfälle liegen lassen

Laub nicht wegräumen

Räume deinen Garten nicht zu akribisch auf! Lasse über den Winter bis ins späte Frühjahr einen Laubhaufen liegen und schneide alte Stängel erst im nächsten Jahr ab. Diese dienen als Unterschlupf der fertigen Insekten oder für deren Larven.

Geschnittene Beerensträucher nutzen

Stelle beispielsweise nach deren Schnitt markhaltige Stängel von Brombeeren oder Holunder auf. Auch hier gibt es Spezialisten, die dies als Quartier benötigen. Auch Ritze in Steinen oder eine Kiste, die du fest mit lehmhaltigem Sand befüllst und auf die Seite legst, so dass der Sand eine Abbruchkante simuliert, werden vermutlich schnell bewohnt werden.

Totholz liegen lassen

Lasse Totholz liegen. Hier siedeln sich viele Insekten an, die es für die Larvenentwicklung benötigen. Aus größeren Mengen Altholz kannst du dir eine Totholzhecke bauen. Zwischen senkrechten, in der Erde verankerten dickeren Ästen wird organisches Material wie Äste, Zweige aber auch Laub geschichtet und bietet so einen Unterschlupf für viele kleinere Gartenbewohner.

Totholzhecken dienen als Unterschlupf für viele Tiere

Tipp 3: Wasser zur Verfügung stellen

Nicht nur Vögel, auch Insekten sind dankbar für eine Tränke. Ob das ein kleiner Wasserbehälter mit gut erreichbarem Rand oder gleich ein Teich ist, ist an dieser Stelle zweitrangig.

Der Teich in Markus Garten zieht Libellen an und tränkt viele kleine Tiere und Insekten

Wandas Fazit:
Es ist gar nicht so schwer, selbst tätig zu werden und unseren Insekten unter die sechs Beine zu greifen. Und es lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Spätestens, wenn du die Vögel singen hörst und es um Dich herum summt und brummt, ist es ein gutes Gefühl, einen Teil dazu beigetragen zu haben.

Wanda aus dem meine ernte Team setzt sich für glückliche Insekten ein

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