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Kürbis
Mit ca. 800 Sorten steht der Kürbis als Symbol für die Vielseitigkeit und Launenhaftigkeit der Natur. Als beliebte Speisekürbisse gelten die Sorten Hokkaido und Butternut, während man zum Schnitzen an Halloween eher größere Sorten verwendet. Der Kürbis ist ein ertragreiches Gemüse mit den größten Früchten, vielseitig zuzubereiten, gut lagerfähig und recht einfach im Anbau. Und wer keinen Platz mehr im Beet frei hat, der kann dem Kürbis ein Plätzchen auf seinem Kompost freiräumen und sich damit die Düngung sparen.
Hokkaido – unser Lieblingskürbis im Gemüsebeet
Ja, Abwechslung ist etwas Schönes. Aber in Sachen Kürbissorte halten wir es lieber traditionell. Der Hokkaido vereint einfach so viele Vorteile in sich, dass wir meist nicht anders können, als ihn Anfang des Jahres im Anbauplan für die meine ernte Mietgärten aufzunehmen. Inspiration in Sachen Namensfindung dürfte für den mittelgroßen, bis 1,5 kg schweren Kürbis im knalligen 70er-Jahre-Orange wohl die zweitgrößte Japanische Insel Hokkaidō geliefert haben, denn in Japan wurde der unter dem Sortennamen Uchiki Kuri getaufte Hokkaido in den frühen 1930er Jahren gezüchtet – worüber unsere Gärtner und wir uns Jahr für Jahr freuen.
Deshalb solltest du Hokkaido anbauen
- Anfängergerechter Klassiker
- Benötigt wenig Pflege
- Die Größe der Früchte ist mit 0,5 – 1,5 kg noch handlich genug und gleichzeitig kann eine Frucht eine ganze Mahlzeit liefern
- Besonders praktisch zuzubereiten, da man ihn nicht schälen muss
- Vielseitig in der Verarbeitung – als Suppe, Ofengemüse, Beilage, im Salat, zu Pasta…
- Auch roh zu verzehren
- Angenehm nussiges Aroma
Standort & Boden
Kürbisse mögen es sonnig und mit feuchten Füßen
Kürbisse wachsen am besten an einem sonnigen, etwas geschützten Standort. Da über die großen Blätter viel Wasser verdunstet und auch die Früchte einen hohen Wasserbedarf haben, sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden. Kürbisse wachsen auf humusreichen, gleichmäßig feuchten Sandböden genau so gut wie auf lehmigen Böden.
Da Kürbisse zu den Starkzehrern gehören, pflanzen Gärtner ihn gern auf oder in die Nähe eines Komposts wo er sich sehr gut mit nährstoffreichem Sickerwasser versorgen kann. Den Platz im Beet kannst du dann für anderes Gemüse oder insektenfreundliche Blumen nutzen.
Aussaat & Pflanzung
Gib deinen Kürbissen viel Platz für ihre Ranken
Kürbisse sind wärmeliebend und können ab Mai im Freiland ausgesät und bis zu den ersten Frösten geerntet werden. Wenn du möchtest, kannst du im Frühling Jungpflanzen vorziehen und diese dann ebenfalls ab Mai ins Freiland setzen. Kürbisse benötigen mit ihren sehr langen Ranken viel Platz und daher einen Pflanzabstand von bis zu 150×150 cm. Da sie Nährstoffhungrig sind, kannst du sie auch auf dem Kompost anbauen.
- Saattiefe: 1 – 3 cm
- Pflanzabstand: mind. 150 x 150 cm
Gute Nachbarn / schlechte Nachbarn: Kürbisse wachsen gut in der Nähe von Sonnenblume oder Zuckermais, da sie so etwas Schatten haben. Kartoffeln eignen sich weniger als Gemüsenachbarn.
- Vorziehen: April bis Mai
- Auspflanzen ins Beet: Mitte Mai bis Juni
- Direktsaat ab: Anfang Mai bis Juni
- Keimdauer: ca. 8 Tage
- Kulturdauer/Erntereif: etwa 4 Monate/im Herbst
Kürbisse vorziehen Schritt für Schritt
Wenn du Kürbisse zu Hause vorziehen möchtest, fange nicht zu früh damit an, denn Kürbispflanzen werden groß und brauchen Nährstoffe.
Der beste Zeitpunkt, um Kürbisse vorzuziehen ist Ende April.
- Fülle große Anzuchttöpfe (ca. 10 x 10 cm) mit nährstoffreicher Pflanzerde und drücke diese leicht an.
- Drücke immer ein Saatkorn ca. 2 cm tief in die Mitte jedes Topfes. Du kannst auch zwei oder drei Samen pro Topf säen. Dann solltest dich jedoch, wenn deine Kürbisse gekeimt sind, für die kräftigste Kürbispflanze entscheiden und die anderen entfernen.
- Gieße deine Kürbisse gut an. Hier musst du nicht so vorsichtig sein, wie bei feinem Saatgut.
- Stelle deine Saat an einen warmen (ca. 24-25 Grad) Platz und halte sie regelmäßig leicht feucht.
Vor allem, wenn du deine Kürbisse in die Nähe oder gar auf die Heizung stellst, achte darauf, dass die Töpfe nicht austrocknen. - Das der Keimling aus der Erde schaut, kannst du quasi zusehen, wie die Keimblätter aufgehen. Jetzt brauchen deine Kürbisse Licht. Sie müssen nicht mehr ganz so warm stehen, aber je mehr Licht, desto besser.
- Je größer deine Kürbisse werden, desto hungriger sind sie und du kannst deinem Gießwasser etwas Flüssigdünger beigeben. Vor allem, wenn du deine Samen zu Beginn in etwas nährstoffärmere Aussaaterde gelegt hast.
Ab Mitte Mai dürfen deine jungen Kürbisse dann ins Freiland.
Steffis Tipp: So schneidest du deinen Kürbis richtig
Gare den Kürbis für 5-10 Min in einem großen Topf mit Wasser oder für 15-20 Min im Ofen bei 200°C. Danach lässt sich der Kürbis ganz einfach zerteilen.
Steffi, Hobbyköchin mit Faible für vegane Rezepte
Schädlinge & Krankheiten
Wehre dich gegen Schnecken
Die Jungpflanzen können von Schnecken heimgesucht werden. Ansonsten wird die Lebensdauer der Pflanzen üblicherweise vom echten oder falschem Mehltau begrenzt.
Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte
Mehr als Deko, sondern lecker als Chutney, gebacken, gekocht und als Suppe
Bevor Sorten wie Hokkaido und Butternut wieder auf deutschen Tellern präsenter geworden sind, dienten Kürbisse in erster Line als Dekoration zu Feiertagen oder wurden süß-sauer eingekocht als Kompott serviert.
Mittlerweile sind die Varianten, wie Kürbisse zubereitet werden wesentlich zahlreicher geworden: gebacken, als Suppe, eingekocht, zu Chutney verarbeitet, als Rohkost.
Kein Wunder, das Gemüse ist nicht nur mit vielen Gewürzen zu kombinieren, sondern hat zudem einen hohen diätetischen Wert. Der Wassergehalt liegt bei 90 Prozent, sie enthalten wenig Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß. Besonders in der essbaren Schale des Hokkaido Kürbis ist viel Beta Carotin enthalten. Das Beta Carotin sowie die, im Fruchtfleisch enthaltene, Kieselsäure wirken sich günstig auf das Bindegewebe, Haut und Nägel aus (besonders beim Butternut). Wer viel Kürbis isst, regt zudem die Blasen- und Nierentätigkeit an und kann sich so auf natürliche Weise entwässern.
- hoher diätischer Wert
- reich an Kalium, Natrium und Provitamin A (Beta Carotin)
- wirkt entwässernd
- gut für Bindegewebe, Haut und Nägel
Kürbisrezepte – von der Schale bis zum Kern
Ofenkürbis mit Sesamsauce
Hokkaido waschen und mit Schale in Streifen oder Stücken auf einem Backblech bei ca. 180-200 Grad mit etwas Salz rösten, bis sie Farbe angenommen haben und weich sind. Dazu aus Tahini, etwas Zitronensaft, Salz und Joghurt einen Dipp anrühren.
Kürbis-Suppe
Die Basis bilden gedünstete Zwiebeln und Kürbisstücke in Brühe gegart. Dazu kommen wahlweise Schmand oder Kokosmilch und Gewürze wie Muskat, Curry, Salz und Pfeffer. Als Topping eignen sich frische Kräuter, Kürbiskernöl oder geröstete Kerne.
Geröstete Kürbiskerne
Kerne auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei ca. 100°C 20 min lang rösten (bei etwas höherer Hitze geht es schneller). Danach Schale der Kerne mit einem Messer oder den Fingern entfernen. Kerne salzen. Fertig!
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