Chicoree

Chicorée ist ein typisches Wintergemüse. Er gehört zu der Familie der Korbblütler, Radicchio und Zuckerhut gehören zu seinen Verwandten. Die Blätter sind weißlich mit gelben Spitzen und liegen kolbenförmig eng übereinander, mit einem harten Strunk in der Mitte. Chicorée ist eine wahre Ballast- und Bitterstoff-Bombe und hat einen hohen Gehalt an Vitamin C. Dadurch ist er besonders gut für die Verdauung und für die Blutgefäße. Er ist somit im Winter ein guter Nährstofflieferant und eignet sich für Rohkostsalate, Beilagen und Vorspeisen. 

Standort & Boden

Chicorée ist ein sehr pflegeleichtes Gemüse und frosthart. Er bevorzugt vollsonnige bis halbschattige Standorte und benötigt einen durchlässigen, tiefgründigen sowie nährstoff- und humusreichen Boden, der frisch bis mäßig feucht sein sollte. Bitte vermeide länger anhaltende Trockenheit oder Nässe bei deinen Chicorée-Pflanzen. 

Aussaat & Pflanzung

Chicorée säst du am besten zwischen Mitte Mai und Anfang Juli im Freiland aus, mit einer Saattiefe von 2-3 cm. Ideal ist ein Reihenabstand von 30 cm, der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 10 cm betragen. Rund vier Wochen nach dem Aussäen solltest du die Jungpflanzen pikieren und die Erde auflockern. Wichtig ist auch eine regelmäßige Wasserzufuhr.

  • Saattiefe: 2-3 cm
  • Pflanzabstand: 10 cm
  • Reihenabstand: 30 cm
  • Vorziehen: im Herbst (siehe Ernte)
  • Auspflanzen ins Beet: Mitte Mai bis Anfang Juli
  • Kulturdauer/Erntereif: Blätter nach 3-4 Wochen, Wurzeln nach 18-20 Wochen

Pflege & Düngung

Unmittelbar vor der Aussaat solltest du den Boden tiefgründig auflockern. Wir empfehlen dir etwa 3 Liter gut verrotteten Kompost pro Quadratmeter. Dünger benötigst du für den Chicorée nicht unbedingt, nachdüngen kannst du aber bei Bedarf im Zwei- bis Dreiblattstadium mit Hornmehl (ca. 50g pro Quadratmeter). Eine höhere Stickstoffgabe ist nicht zu empfehlen, da sich sonst die Treibqualität verringert. Achte auf eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, aber ohne Nässe. 

Ernte

Schon nach 3 bis 4 Wochen kannst du die Blätter des Chicorées im Sommer als Salat ernten. 

Ab Mitte September kannst du den Chicorée vollständig ernten. Die Rüben sollten etwa 18 bis 20 Wochen gewachsen sein und eine gleichmäßige Form mit einem Durchmesser von 3 -6 cm aufweisen. In diesem Stadium kannst du die Wurzeln des Chicorées ausgraben. Lass sie dann am besten noch ein bis zwei Tage auf der Erde im Beet liegen. So können die Wurzeln weiter Nährstoffe aus den Blättern ziehen. Befreie im Anschluss die Wurzeln von den Blättern und setze sie eng aneinander liegend in ein lichtdurchlässiges Gefäß, zum Beispiel einen Kübel, einen Eimer oder eine Schüssel. Befülle das Gefäß vorab mit nähstoffreicher Erde und bewässere die Pflanzen nach dem Einsetzen gut. Decke die Pflanzen danach ab oder lagere sie an einem dunklen Ort, beispielsweise im Keller, bei ca. 12-18 Grad. So können die Wurzeln optimal neu austreiben und erhalten ihren Geschmack. 

Nach etwa 3 – 4 Wochen kannst du die Chicorée-Kolben abschneiden. Die Wurzeln treiben danach wieder aus und du kannst den ganzen Winter über Chicorée ernten. 

Noch mehr Tipps, worauf Du bei der Ernte achten solltest.

Natalies Tipp: Ernte immer die äußeren Blätter!

Lasse die Herzen immer stehen, damit die Blätter regelmäßig nachwachsen und du regelmäßig ernten kannst.    

Natalie, meine ernte Gemüsegärtnerin und Feinschmeckerin

Krankheiten & Schädlinge

Der häufigste Feind des Chicorées ist gleichzeitig sein größter Liebhaber: die Blattlaus. Auch so genannte Minierfliegen, weiße bis gelbliche Maden, mögen den Chicorée. Sie verursachen Fraßgänge am oberen Drittel der Wurzeln und am Spross. Dadurch können die Pflanzen anfangen zu faulen. Gegen den Schädlingsbefall kannst du am besten mit einem Kulturschutznetz vorbeugen, das die Blattläuse und Minierfliegen fernhält. 

Wenn die Pflanzen doch von Schädlingen befallen sind, solltest du zunächst nicht-chemische Hausmittel bzw. natürliche Fressfeine gegen sie einsetzen. Auch Mehltau kann beim Chicorée auftreten.


Kulturschutznetz- Hilfe gegen Mitesser

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Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Chicorée enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe: Vitamin B1 und B2, Vitamin C, Carotin sowie Phosphor, Kalium und Kalzium. Durch den Bitterstoff Lactucopikrin, der dem Salat seine bittere Note verleiht, unterstützt Chicorée die Verdauung: Er regt die Bauchspeicheldrüse und die Gallenblase an. 

Zudem wirken Bitterstoffe blutzuckersenkend und schmerzstillend. Durch seinen hohen Gehalt an Ballastoffen und Inulin kann Chicorée auch Blähungen lindern und die Darmflora sowie den Säure-Basen-Haushalt positiv beeinflussen. 

Chicorée schmeckt roh als Salat, lässt sich aber auch kochen oder dünsten. Wer den bitteren Geschmack nicht so gern mag, kann den Strunk keilförmig ausschneiden, da dieser die meisten Bitterstoffe enthält. Die Blätter kannst du dafür auch in lauwarmes Salzwasser legen, dadurch milderst du den bitteren Geschmack ebenfalls, die gesunde Wirkung der Bitterstoffe können so allerdings verloren gehen. Wenn du beim Dünsten etwas Zitronensaft hinzufügst, bleiben die Blätter hellgrün. 

Idealerweise lagerst du den Chicorée in einem feuchten Küchentuch im Kühlschrank, so hält er rund eine Woche.

Leckere Rezepte mit Chicoree

Chicoree-Gemüse-Schiffchen

100 gr Pilze und eine Zwiebel würfeln und in Pflanzenöl etwas anbraten. Ebenso mit 100 gr Räuchertofu verfahren. Verschiedene Gemüsesorten deiner Wahl klein schneiden und dünsten. Gemüsemischung mit 1 EL Tomatenmark in der Pfanne vermengen. Etwas Gemüsebrühe dazugeben und alles weichkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit 1 EL Mandelmus verfeinern. Chicoree 10-15 Min in warmes Wasser einlegen, die Blätter lösen und mit der Gemüsemischung füllen. Als Dip passt Humus oder etwas Quark dazu!

Gebratener Chicoree mit Kressesauce

2 Chicoreeköpfe waschen, halbieren und die Strünke herausschneiden. Quinoa nach Anleitung zubereiten. Chicoree von beiden Seiten in etwas Pflanzenöl anbraten. Eine Zwiebel würfeln und glasig dünsten. 200 ml Mandelsahne, 2 EL Senf und 1 EL Zitronensaft dazugeben. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken und 1 Kästchen Kresse hinzugeben. Gib eine Handvoll Cranberries in den Quinoa und richte alles zusammen an. Fertig!

Chicoree-Salat mit Physalis

400 gr Chicoree waschen, Strunk entfernen und in schmale Streifen schneiden. 300 gr Birnen und 100 gr Physalis würfeln und kur in etwas Öl anbraten. Den Abrieb einer Orange und dessen Saft mit 1 TL Agavendicksaft und 1EL getrockneten Goji-Beeren vermengen. Alles vermischen und mit etwas Pfeffer abschmecken. Schmecken lassen!

Mach dein Gemüse durch fermentieren & Co. lange haltbar!

Beim Gemüseanbau ist das Schöne, dass man vom Gemüsebeet aus direkt in die Küche stiefeln und dort die Ernte zu einer leckeren Mahlzeit verarbeiten kann – frischer geht’s nicht mehr! Aber vielleicht fallen bei dir so große Erntemengen an, dass du nicht alles auf einmal verputzen kannst? Oder du möchtest auch im Winter noch etwas von deinen Erträgen haben? Probiere doch mal alternative Verarbeitungsmethoden aus! Ina ist eine experimentierfreudige Küchenfee und zeigt dir, wie einfach Dörren von Obst und Gemüse geht oder wie gesund fermentieren ist.

 

 

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